eChallenge-Teilnehmer beim Vi Rei vor dem Mittagessen, um ihre Batterien aufzuladen und die Reise nach Campos fortzusetzen. | Foto: M. À. Cañellas

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Noch bis einschließlich Sonntag (5. Juni) dreht sich in Inca alles um Nachhaltigkeit, E-Mobilität und Kreislaufwirtschaft. Zum dritten Mal seit 2019 findet dort die „eMallorca Experience Week” statt, auf der rund 100 Firmen und Dienstleister aber auch Gemeinden und Organisationen Neuheiten und Lösungsvorschläge für ein nachhaltiges Leben und Konsumverhalten aufzeigen und ausstellen.

Die Messe ist in vier Eventbereiche aufgeteilt. Beim sogenannten „eForum”, das am 2. und 3. Juni in der ehemaligen und von der Gemeinde zum Kultur- und Eventzentrum umgestalteten Leder- und Schuhmanufaktur Fábrica Ramis stattfindet, können Besucher an verschiedenen Diskussionsrunden mit Experten zu Themen wie nachhaltigem Ressourcenverbrauch, Tourismus oder Mobilität teilnehmen. Zu den eingeladenen Forumsgästen zählen unter anderen der Greenpeace-Spanien-Gründer Xavier Pastor, der mallorquinische Wirtschaftsexperte Antoni Riera oder der Vize-Balearenpremier Juan Pedro Yllanes.

Dreh- und Angelpunkt von Mallorcas Nachhaltigkeitsmesse ist aber der „eShowroom”, eine Reihe von Ausstellungen und Präsentationen mit Produkten und Dienstleistungen, die vom 3. bis 4. Juni entlang der Gran Vía de Colón sowie an anderen Orten der Innenstadt von Inca zu sehen sind. Zu den dort ausstellenden Firmen gehören neben Vertriebshändlern von elektrischen- und hybriden Fahrzeugen auch verschiedene Öko-Stromanbieter, Abfall- und Wasseraufbereitungsfirmen, Recyling-Unternehmen, Hotels, Fährunternehmen sowie Baufirmen.

Am Freitag, 3. Juni, findet im Kulturzentrum der Fábrica Ramis im Rahmen des „eShowrooms” unter anderem eine virtuelle Ausstellung zu den in balearischen Gewässern beheimateten Seegraswiesen (Posidonia) statt, die einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht im Meer leisten und aus diesem Grund unter besonderem Artenschutz stehen. Die Ausstellung ist von 9.30 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. In der Innenstadt von Inca stellen zudem Anbieter von E-Scootern und anderen Elektrofahrzeugen ihre Neuheiten vor.

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Die „eMallorca Experience Week” spiegelt das aktuelle Bestreben der Landesregierung und des Inselrats wider, Mallorca und die Schwesterinseln zu einer sowohl nationalen als auch internationalen Vorbild-Destination in Europa hinsichtlich der Umsetzung nachhaltiger Lebens- und Konsumweisen zu machen. „Die Balearen sind bereits heute in Spanien Vorreiter hinsichtlich einer ökologisch verträglichen Kreislaufwirtschaft auf regionaler Ebene”, erklärte Andreu Serra, Tourismusdezernent in Mallorcas Inselrat bei der Vorstellung der Messe am Montag. „Unser Bestreben ist, diese Führungsrolle in den kommenden Jahren weiter auszubauen.”

Dabei soll die Nachhaltigkeitsmesse auf Mallorca weniger die Urlauber, sondern vielmehr die Einheimischen ansprechen. Denn gerade unter ihnen besteht besonderer Aufholbedarf in Sachen umwelt- und ressourcenschonendem Konsum- und Wohnverhalten. So läuft beispielsweise der Verkauf von elektrisch angetriebenen Pkw auf den Inseln trotz eines relativ dichten Netzes an öffentlichen Ladestationen immer noch mehr als schleppend. Im Ranking der spanischen Regionen mit den meisten E-Fahrzeugen pro Haushalt liegen die Balearen im unteren Drittel, und das trotz der zum Teil erheblichen staatlichen und regionalen Fördergelder in den vergangenen Jahren.

Außer diesem stehen zwei weitere Event-Bereiche im Mittelpunkt der „eMallorca Experience Week”: die sogenannte „eChallenge” sowie die „EcoRallye”. In beiden Fällen handelt es sich um Wettbewerbe mit elektrischen beziehungsweise teilelektrischen Pkw. Während bei der „eChallenge” Alltagsfahrer die Chance erhalten, mit batteriebetriebenen Fahrzeugen möglichst sparsam ans Ziel zu kommen, treten bei „EcoRallye” auch professionelle Fahrer des internationalen Motorsportverbandes FIA an.

Ähnlich mau wie in Sachen E-Mobilität sieht es unter der einheimischen Bevölkerung auch bei der Installation hauseigener Solar- oder PV-Anlagen aus, die ebenfalls von der Landesregierung und Madrid bezuschusst werden. „Auf den Balearen interessieren sich mehr ausländische Zweithausbesitzer dafür, ihre Inseldomizile mit nachhaltigen Strom- und Energiesystemen aufzurüsten als Einheimische”, erklärte Martin Ribas Medinas, Direktor des Stromunternehmens Endesa auf den Balearen am Rande der Messe-Präsentation.