Das Schuhgeschäft "La Elegancia" musste wegen fehlenden Nachfolgern dichtmachen. | Ultima Hora

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Extrem hohe Mieten, kaum Familiennachwuchs und sonstige steigende Kosten sind die Gründe dafür, dass so viele Traditionsgeschäfte in Palma de Mallorca in den vergangenen Monaten und Jahren schließen mussten und in den kommenden Wochen zu machen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Recherche der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora hervor. Im Schnitt werden im historischen Zentrum 6000 Euro pro Monat gefordert.

Im Januar schließt beispielsweise der Allzweckladen Percay, österreichische Investoren haben das gesamte Gebäude gekauft und wollen dort etwas anderes eröffnen. Aus dem gleichen Grund gibt der Betreiber des Geschäfts Joies Cande auf. Der Betrieb La Elegancia, der sich in der Fußgängerzone Sindicat befindet, machte bereits wegen fehlender Nachfolge zu. Auch die berühmte Casa Roca schloss bereits 2016 aus diesem Grund für immer ihre Pforten.

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Toni Fuster, der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes Pimeco sieht in der fehlenden Lust junger Leute, Traditionsgeschäfte zu führen, das Hauptproblem. Er selbst war Betreiber des Schuhladens La Elegancia, den seine Großeltern vor vielen Jahrzehnten gegründet hatten. Viele Leute zögen Universitätsstudien vor, obschon der Betrieb eines Geschäfts durchaus eine Chance für sie sein könnte.

Obwohl Mieten auf breiter Front gestiegen seien, gebe es vereinzelt auch andere Beispiele, so Toni Fuster. Im Carrer de la Missió unterhalb der Sant-Miquel-Fußgängerzone hätten in den vergangenen Jahren junge Menschen die Möglichkeit bekommen, zu nicht allzu astronomisch hohen Kosten Läden anzumieten. Der Stadt Palma zufolge geht der Trend im Augenblick dahin, dass Gebäude an sich einen größeren Wert als Ladenbetriebe hätten. Deswegen gingen die Investitionen in den Einzelhandel stetig zurück.