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"Schlecht geheizt ist halb gestorben", lautet ein altes Ofenbauersprichwort. Das gilt in den Wintermonaten auch auf Mallorca mit seiner unangenehm hohen Luftfeuchtigkeit und den oft recht kühlen Temperaturen. Mittags kann man zwar im Straßencafé in der Sonne sitzen, doch drinnen ist es gefühlt meist kälter als draußen.

In den vielen heizungslosen Wohnräumen sind es die Tage, an denen man vom Züngeln der Flammen und dem Knistern der Holzscheite im Kamin träumt. "Feuer im Ofen, Glück im Haus" brachte es Buchautor und Wärme-Guru Alfred Eisenschink einmal auf den Punkt. Verwirklichen lässt sich diese Devise in alten Fincas und Dorfhäusern, aber auch in manchen herrschaftlichen Wohnungen der Inselhauptstadt oder im Rahmen von hochwertigen Neubauten und Sanierungsprojekten.

"Eine geschlossene Heizkassette ist zum Heizen viel besser als ein offener Kamin", sagt Fachfrau Kathrin Eckelt von der Firma Prometheus CB in Cala Murada, "sie bringt siebenmal so viel Leistung und verbraucht nur halb so viel Holz."

Wer den Kamin also tatsächlich als Wärmespender für das ganze Haus benötigt und nicht nur für Finca-Romantik mit zwei bis drei Meter Reichweite, sollte sich eine Heizkassette einbauen lassen. "Das geht auf Maß und ohne weitere Baumaßnahmen", so Kathrin Eckelt. Allerdings sei es manchmal erforderlich, ein Edelstahlrohr einzubauen, weil der Kamin schlecht gemauert ist und nicht ohne Weiteres als Abzug funktioniert.

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Ein solches Rohr kann auch als Abzug für frei stehende Kaminöfen dienen, die ebenso wie eine Heizkassette bestens zum Heizen geeignet sind. Fachleute übernehmen nicht nur die Installation, sondern garantieren auch einen sicheren Betrieb. Denn anders als aus Deutschland gewohnt ist der regelmäßige Schornsteinfegerbesuch in Spanien keine Pflicht. "Wenn es aber zum Brand kommt, übernimmt keine Versicherung den Schaden", weiß Kathrin Eckelt.

Wer zur Miete wohnt, entscheidet sich möglicherweise für einen Bio-Ethanol-Kamin mit offenem Feuer. Die Design-Objekte in Form von Schalen, Möbeln oder Fackeln sind im Baumarkt erhältlich und brauchen bei ausreichender Raumbelüftung keinen Abzug. Die Abgasmenge entspricht in etwa derjenigen von einigen Kerzen.

Allerdings dienen die modischen Feuer-Objekte nicht zum Heizen, sondern nur zur Dekoration. Die Bandbreite reicht von einem Tischfeuer aus dem Baumarkt bis zum Design-objekt für 5000 Euro.

Die Stiftung Warentest rät vom Kauf jedoch ab, da Bio-Ethanol oder die üblichen Brenngele leicht entzündlich und explosionsfähig seien. Laut den Testern darf man deswegen auf keinen Fall Brennstoff in ein laufendes oder erhitztes Gerät füllen. Zudem solle man sich an der 2011 eingeführten DIN-Norm 4734 orientieren. Entsprechende "Kamine" kosten laut Experten meist einige Hundert Euro.