Shopping zwischen den uralten Mauern von Alcúdia.

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Mallorcas Märkte sind ein farbenfroher Schmaus für die Augen. Das gilt vor allem auch für den Sonntag, wenn die Menschen Zeit haben und in gemütlichen Dörfern nach Herzenslust einkaufen gehen. Frisch vom Markt schmeckt das Sonntagsmenü eben besonders gut. Vielerorts kann man sich ganz nebenbei auch mit Textilien und Haushaltsgegenständen eindecken oder sich auf dem Flohmarkt umschauen.

Am bekanntesten ist unter Einheimischen und Residenten wegen der Nähe zu Palma sicher der Wochenmarkt von Santa Maria. Rund um die Plaça Nova schieben sich die Besucher dort einmal wöchentlich zu Tausenden durch die Marktstände. Spätestens gegen 11 Uhr werden selbst außerhalb des Orts an den Zufahrtsstraßen die Parkplätze knapp, so dass man nicht nur im Sommer längere Fußmärsche mit einkalkulieren muss.

Oder man kommt rechtzeitig am Morgen. Spätestens um 8.30 Uhr haben fast alle Händler ihre Stände aufgebaut. Beliebt ist auf dem Markt neben dem lebendigen Multikulti-Ambiente vor allem der Bereich mit Produkten aus ökologischer Produktion in der südöstlichen Ecke der Plaça direkt neben dem kleinen Kinderspielplatz. Bemängelt wird manchmal das Angebot: "Zu viel Ramsch, zu wenig Lebensmittel", behaupten die Kritiker.

Stärker auf Agrarprodukte fokussiert sind die Märkte in Sa Pobla, Alcúdia, Pollença und Felanitx. In der Blütezeit der Landwirtschaft vor der Ankunft des Massentourismus galt Sa Pobla als wichtigster Lebensmittelumschlagplatz der Insel. Mit Fertigstellung der Eisenbahn im Jahr 1878 erlebten der Kartoffel- und Gemüseanbau einen starken Aufschwung. Der Sonntagsmarkt steht in dieser Tradition, hat wegen der Konkurrenz aus Pollença und Alcúdia allerdings an Bedeutung verloren. Dennoch zieht er bis heute Markthändler und Bauern aus Orten wie Petra oder Llubí an. Einer der bekanntesten unter ihnen ist "L'amo en Toni", der schon seit über 40 Jahren kommt.

Solche Urgesteine gibt es auch auf dem von Reiseveranstaltern gelobten Markt von Pollença. Im Sommer sind Tomaten, Paprika oder Melonen die Stars, derzeit eher das Wintergemüse oder Salate - von billigen Armbanduhren oder Kunstleder-Portemonnaies keine Spur. Geheimtipp: Die 38 Marmelade-Sorten von Margarita Vallespir wenige Schritte neben der Kirche. Ebenso pittoresk geht es in Alcúdia zu, wo zwischen den jahrhundertealten Mauern derzeit zum Beispiel frische Mandarinen oder Orangen von der Insel zu haben sind.

Sollte es einmal regnen, ist Felanitx eine Reise wert: Sonntags kann man dort in der geschlossenen Halle des Mercado de Abastos einkaufen. Drumherum gibt es Textilien, Spielzeug oder Kunsthandwerk. Neben den großen Sonntagsmärkten richtet sich das Sortiment in Inca, Llucmajor, Muro oder Porto Cristo eher an den lokalen Bedarf, während in Valldemossa Souvenirs und Delikatessen an Touristen verkauft werden.

Wer es auf Second-Hand-Ware abgesehen hat, für den lohnt sich ein Sonntagsausflug zu den beiden Flohmärkten in Consell (300 Stände) und Marratxí (400 Stände). Jeweils bis zu 15.000 Menschen geben sich an guten Sonntagen ein Stelldichein. Wegen des großen Zuspruchs wurde der "Rastro" im Industriegebiet Marratxí schon bald nach seiner Einrichtung im Jahr 2009 um einen Gourmet-Bereich mit 45 Ständen für Bauern und Bio-Produkte erweitert.

Marktausflüge in Mallorcas Dörfer sind auch deswegen interessant, weil die frische Ware dort teilweise günstiger ist als im hochpreisigen Palma.

MARKTZEITEN

Alcúdia, Passeig de la Victória, 9.30-13.30 Uhr.

Cala Rajada (Flohmarkt),. 2. Sonntag im Monat, Centre Cap Vermell, 9-14 Uhr.

Consell (Flohmarkt), Industriegebiet Ma-13a, 9-14 Uhr.

Felanitx, Sa Plaça, 9-14 Uhr.

Inca, Pl. Bestiar, 8-13 Uhr.

Llucmajor, Zentrum, 9-14 Uhr.

Muro, Ortsmitte, 9-14 Uhr. Pollença, Plaça Major,. 8.30-13.30 Uhr.

Porto Cristo, Zentrum, 9-13 Uhr.

Santa Maria, Pl. Nova,. 8.30-13.30 Uhr.

Sa Pobla, Pl. Major, 9-14 Uhr.

Valldemossa, Parkplatz Infovall, 9-14.30 Uhr