Dass Pollença im Norden Mallorcas gegründet wurde, ist, wenn man so will, einem Deutschen zu verdanken. Einem Ur-Deutschen aus jenen germanischen Stämmen, wie sie einst in den Wäldern nördlich der Alpen hockten. Schon damals trieb es die Vorfahren der Bundesbürger in den Süden. Die Kampf-, Trink- und Wandergruppe der Vandalen zog nach Spanien, im Jahre 425 eroberte ihr Anführer Gunderich auch die Insel Mallorca. Bei dieser Gelegenheit fackelten seine Mannen die antike Römersiedlung Pollentia, das heutige Alcúdia, ab. Der alte Name prägte weiterhin die Umgebung, und als die Menschen später weiter westlich eine neue Siedlung aufbauten, entstand daraus - Pollença.

Heute ist der Ort mit seiner Hafensiedlung Port de Pollença einer der beschaulichsten Flecken im Norden Mallorcas. Das Städtchen ist das Tor zur Halbinsel von Formentor. Die landschaftlichen Reize lockten seit Ende des 19. Jahrhunderts Poeten und Maler, später auch Touristen an. Vor allem die Briten prägten das Bild des Ortes in den 1930er Jahren. Während des Spanischen Bürgerkriegs waren in der Bucht neben franquistischen und italienischen Einheiten auch Wasserflugzeuge der deutsche Legion Condor stationiert.

Heute leben viele europäische Residenten auf ihren Fincas rund um Pollença. Der Ort selbst fügt sich malerisch zwischen die Berge ein. Ein Besuch des Kalvarienberges bietet weite Ausblicke. Von daher ist ein Trip nach Pollença immer nett. Es gibt guten Wein und gutes Fleisch. Die Schafzüchter der Gegend haben sich sogar ein eigenes Gütesiegel für Lammfleisch gegeben: „Mé de Pollença”. Eine saftige Lammkeule davon hätte bestimmt auch König Gunderich gemundet.

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