Die Landschaft ist faszinierend. | Ultima Hora

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Senkrecht fällt die Bergwand in die Tiefe. In der Ferne, weit, weit unten schimmert das Felsenloch „Na Foradada”. Linkerhand reicht der Blick einmal über die ganze Insel. Schön. Atemberaubend schön. Das erkannte einst auch der Erzherzog Ludwig Salvator, der im 19. Jahrhundert große Ländereien in Mallorcas Bergen aufkaufte und sich dort ein einzigartiges Refugium schuf.

Dort, wo die Aussicht am spektakulärsten ist, ließ er einen Reitweg anlegen, den „Camí de S’Arxiduc”. Wer hier den Spuren des österreichischen Adligen folgt, der erlebt stellenweise eine echte Gratwanderung: Der Weg führt über den Höhenzug, der Valldemossa von Deià trennt.

Wer mit dem Auto nach Valldemossa kommt, kann dieses im Ort abstellen, in den kleineren Seitenstraßen auch gratis. Durch das Tal Coma des Cairats geht es auf dem Weitwanderweg GR-221 zunächst gemächlich auf ebener Strecke voran, vorbei an zwei Metalltoren in Richtung Finca Son Moragues.

Das Landgut, das einst Teil der Besitzungen des Erzherzogs war, gehört heute der Balearen-Regierung – und ist öffentlich zugänglich, auch wenn das hölzerne Eingangstor mit einem Vorhängeschloss versehen ist: Einige Treppenstufen führen über die angrenzende Mauer.

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Immer steiler geht es nun durch den dichten Eichenwald, rechts und links des Weges tauchen immer wieder Überreste alter Trockensteinbauten auf. Wie im gesamten Tramuntanagebirge arbeiteten auch hier einst Köhler und Kalkmacher. Auch Gruben, in denen früher Schnee zu Eis gepresst wurde, das die Inselbewohner zum Kühlen nutzten, als es noch keinen Strom gab, sind am Wegesrand zu sehen. Die eine oder andere Verschnaufpause sollte man hier unbedingt einlegen: der Weg ist noch weit.

In engen Kurven führt die grob gepflasterte Straße den Berg hinauf, vorbei an der Quelle Font de Polls und an der Wanderherberge von Son Moragues (in der man übernachten kann, wenn man reserviert hat: www.caib.es/sites/ espaisnaturalsprotegits/ es/son_moragues-22849 . Jetzt, nach etwa einer Stunde Wanderung, sind es nur noch einige Kehren, der Weg wird zum Pfad, steiniger und die Landschaft immer karger. Plötzlich weitet sich dann der Blick und es sind nur noch wenige Meter bis ganz nach oben. Ein erhebendes Gefühl, auf der anderen Seite plötzlich tief unten das Meer zu erblicken: Höhenrausch.

Der anstrengendste Teil der Wanderung ist nun geschafft. Über die Gipfel des Puig Gros (938 Meter) und des Caragolí (945 Meter), mal ganz schmal, mal breiter, windet sich der historische Reitweg durch die abwechslungsreiche Gebirgslandschaft. Auf der Hochebene Pla des Aritges markiert ein nicht zu übersehender Steinhaufen eine Abkürzung direkt hinunter zum Mirador de ses Basses und nach Valldemossa. Wenig später zweigt nach rechts der Weg in Richtung Deià ab.

Linkerhand geht es derweil allmählich in Richtung Pla des Pouet. In engen Kurven schlängelt sich der Weg durch den nun wieder dichter werdenden Eichenwald ins Tal hinab. Hier gilt es, etwas genauer auf den Weg zu achten: An einer Gabelung weist ein Schild zwei Routen nach Valldemossa – die linke führt direkt hinauf zum Mirador de Son Gual. Von dort aus ist das Bergdorf bereits zu sehen. Hier muss man sich links halten (rechts geht es direkt auf ein Privatgelände zu), der Weg windet sich nun durch den Wald hinab ins Tal, bis Valldemossa erreicht ist.