Ein Postkartenmotiv schlechthin: Die Kartause von Valldemossa. | Archiv

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Der kleine Ort in den Bergen ist Mallorcas Ausflugsziel schlechthin. Hier wurde die Inselheilige Santa Catalina Thomàs geboren, hier errichteten die Könige von Mallorca eine Sommerresidenz und die Kartäuser von Tarragona eine Klostergemeinschaft. Berühmt wurde das Dorf durch den Komponisten Frédéric Chopin und die Schriftstellerin George Sand, die hier drei Monate lang im Winter 1838/1839 wohnten. Das Ergebnis dieses Aufenthaltes war Sands Buch „Ein Winter auf Mallorca”.

Das Bilderbuchdorf im Tramuntanagebirge hat schon mehrfach den Wettbewerb um das schönste Dorf Spaniens gewonnen: Häuser mit goldgelben Bruchsteinen, schmale Gassen, ein kleiner Platz mit Brunnen. Dazu viele Kneipen und Restaurants. In den geschützten, aber gut bewässerten Gärten und den umliegenden Plantagen gedeihen Hunderte von Zitrusbäumen. Über allem zeichnet sich die scharfe, kantige Spitze des Puig Maior, Mallorcas höchstem Berg ab. Wunderschön ist der Spaziergang über Biniaraitx nach Sóller.

Die Straße nach Sa Calobra gilt als die abenteuerlichste der Insel mit vielen Kurven und Kehren, von denen sich eine mit 360 Grad überschneidet, die deswegen Krawattenknoten genannt wird. Die Straße überwindet einen Höhenunterschied von zirka 800 Metern und bietet schöne Ausblicke auf das Meer und die Berge. So mancher Radfahrer hat sich an dieser Strecke schon die Zähne ausgebissen. Sie führt nach Sa Calobra, vielleicht das beliebteste Ausflugsziel der Insel. Im dortigen Torrent de Pareis mündet ein Süßwasserlauf, der nur im Winter und bei starkem Regen Wasser führt. Die beiden hohen Felswände, die das Mündungsbecken einrahmen, bieten ein einzigartiges Naturschauspiel.

Das Kloster Lluc mit dem Standbild der Schwarzen Madonna (13. Jh.), ist für viele Mallorquiner Sinnbild ihrer kulturellen Identität. Für Besucher ist der Klosterkomplex mit Kirche und Innenhof sowie dem kleinen Museum ein touristisches „Muss”. Und Lluc ist, gerade in der jetzigen Jahreszeit, idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Das Kloster ist Sitz der „Escolanía”, der Schule, die seit dem 15. Jahrhundert in Betrieb ist. Die Kinder und Jugendlichen singen regelmäßig für jedermann sonntagmorgens im Rahmen des Gottesdienstes. In der Klosterherberge kann man in recht schlichten, aber dennoch gemütlichen Zimmern – auch Einzelzimmern – übernachten.

Drei Klöster auf einen Schlag, auf unterschiedlichen Höhen gelegen, und dazu den vielleicht schönsten Blick über die Insel. Randa ist Mallorca-Geschichte pur. Hier meditierte der Missionar, Philosoph und Sprachforscher Ramon Llull (1232 bis 1316), hier entstand später das Franziskanerkloster „Nostra Senyora de Cura”. Es zeigt Folianten und Gemälde, Töpferarbeiten und Bücher, alle dem Thema Ramon Llull gewidmet. Dazu kostbare liturgische Gewänder. Außerdem vorhanden: Klosterherberge und Restaurant.

So weit das Auge reicht: Wer es nach oben geschafft hat, wird mit unendlicher Weite belohnt. Blick vom Berg Randa.

Die Ermita de Sant Salvador bei Felanitx ist Wallfahrtsort, Aussichtspunkt und Ausflugsziel für Mallorquiner und Besucher. 1348 wurde mit dem Bau eines Bethauses begonnen, im 18. Jahrhundert entstand das Kloster. Es steht unter der Schirmherrschaft der Muttergottes und ist der „Passio Imaginis” geweiht. Eine entsprechende Steinmetzarbeit (um 1450) aus mallorquinischem Sandstein ist in einer Seitenkapelle rechts vom Hauptaltar zu finden mit Kreuzigungs- und Abendmahlszene. Das Relief vom Sant Salvador ist das einzige seiner Art auf Mallorca.

Rast machen und die Aussicht genießen. San Salvador in der Inselmitte.

Die Halbinsel Formentor im Norden der Insel ist mit Sicherheit der landschaftliche Höhepunkt Mallorcas. Dreizehn Kilometer lang, die Felsen fallen bis zu 44 Meter steil ins Meer ab. Die abenteuerliche Straße führt bis zu einem Leuchtturm. Bei klarem Wetter kann man von hier aus die Insel Menorca sehen. Aufgrund der Beliebtheit wurde ein Shuttlebus eingeführt, der den Stau zum Leuchtturm unterbinden soll. Wunderschön ist die Bucht Cala Pi de la Posada, an der Mallorcas berühmtestes Hotel liegt. In der Nebensaison ist dies ein traumhafter Ort, an dem die Zeit noch stillzustehen scheint.

Atemberaubende Ausblicke auf dem Weg Richtung Cap Formentor.

Im Hotel Formentor, 1929 eröffnet, stieg Jahrzehnte lang die Prominenz ab: Winston Churchill, Aristoteles Onassis, Peter Ustinov, Audrey Hepburn, Claudia Cardinale, John Wayne, Gracia Patricia von Monaco und Prinz Rainier. Die Zukunft des Hotels ist ungewiss, verschiedene Investoren hatten sich in der Vergangenheit interessiert. Laut neuesten Informationen soll Bill Gates Mit-Besitzer werden.