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Mallorcas Müllverbrennungsanlage Son Reus ist völlig überlastet. Die zwei auf dem Gelände befindlichen Öfen können gerade einmal die Hälfte des jährlich anfallenden Abfalls entsorgen. Entgegen der ursprünglichen Planung, so der mallorquinische Inselrat, habe sich das Müllvolumen auf der Insel weit mehr gesteigert, als dies in dem aktuellen Müllentsorgungsplan vorgesehen war. Die Experten gingen davon aus, dass das Müllaufkommen für das Jahr 2005 bei etwa 470.000 Tonnen liegen würde. Es sei aber absehbar, dass mit mindestens 630.000 Tonnen zu rechnen ist. 34 Prozent mehr als geplant.

Aber auch mit der ursprünglichen Kalkulation wären die Öfen überfordert. Ihre Jahreskapazität liegt bei jeweils 150.000 Tonnen. Der überschüssige Müll wird in einer Deponie auf dem Gelände gelagert. Abhilfe, so die Experten des Inselrates, könnten nur weitere Müllverbrennungsöfen bringen. Entweder zwei kleinere Einheiten, die in etwa den bereits bestehenden entsprechen, oder ein großer Ofen, der jährlich 300.000 Tonnen verbrennen kann.

Der Inselrat habe bereits alle für die Erweiterung erforderlichen Studien durchgeführt und sei nun dabei, mit dem Rathaus von Palma, auf dessen Grund sich die Müllbeseitigungsanlage befindet, über den Bau eines weiteren Gebäudes zu verhandeln.

Um Kosten zu reduzieren und den Eingriff in das Landschaftsbild geringstmöglich zu halten, wolle man die Öfen an die bestehenden Schornsteine und deren Filtersysteme anschließen. Der Bau eines neuen Gebäudes sei aber nicht vermeidbar.

Mit der Erweiterung von Son Reus wird aufgrund des langwierigen Genehmigungsverfahrens in dieser Legislaturperiode nicht mehr gerechnet. Mit der Fertigstellung der Öfen soll auch die bestehende Deponie versiegelt werden.