Rund vier Monaten vor den Regionalwahlen auf den Balearen am 22.
Mai ist es bei der konservativen Opposition zu erdrutschartigen
Bewegungen gekommen: Der Präsidentschaftskandidat der Volkspartei
"Partido Popular" (PP), José Ramón Bauzá, muss nun doch einen
Abgeordnetensitz im Balearen-Parlament annehmen. Der Parteichef
hatte bislang kein Mandat in der Kammer inne. Bauzá wollte erst
nach den Wahlen ins Parlament einziehen.
Möglich wird der Einzug durch den Auszug eines anderen,
bekannten konservativen Politikers: Jaume Font. Font hat am
Donnerstag nicht nur seinen Austritt aus der PP verkündet, sondern
auch seine politischen Mandate im Parlament sowie im Inselrat von
Mallorca niedergelegt. Auf diese Weise wird der Weg frei für Bauzá,
ins Parlament einzurücken.
Politische Kommentatoren sprachen von einem vergifteten
Geschenk. Die Beziehung zwischen Font und Bauzá waren zerrüttet,
nachdem der PP-Chef den ehemaligen Umweltminister wegen
Korruptionsvorwürfen nicht in die Kandidatenliste integrierte. Die
Beschuldigungen stellten sich jedoch am Ende als unzutreffend
heraus. Dennoch kam es zu keiner Einigung mehr zwischen den beiden
Politikern.
Ungeachtet seines Einzugs ins Parlament will Bauzá nicht auch
Fraktionssprecher der PP sein. Das bedeutet, dass von ihm nur
wenige Redebeiträge zu erwarten sein dürften. Es wird schon jetzt
vermutet, dass die Sozialisten dies ausnuzten werden, um Bauzá
verbal zu attackieren.
Font ließ über seine Zukunftspläne wenig verlauten, er schloss
jedoch einen Parteieintritt bei der Unió Mallorquina aus.
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