Nur die echten Naturfreunde gehen auf Mallorca zum Camping. Im
Unterschied zu den Nachbarinseln gibt es hier keinen Platz mit
professionellen Sanitäranlagen oder Stromanschluss, wo man seinen
Jahresurlaub im Zelt oder Wohnwagen verbringen könnte. Der früher
beliebte Camping-Club Platja Blava bei Can Picafort ist bereits
seit mehr als zehn Jahren geschlossen. Er existiert zwar weiterhin
unter dem gleichen Namen, bietet aber heute nur noch Bungalows
an.
Immer beliebter wird dafür ein einfacher Zeltplatz beim Kloster
Lluc, den die Balearen-Regierung 2007 eingerichtet hat und
kostenlos zum Übernachten anbietet. Vor allem zwischen Oktober und
April tummeln sich dort an den Wochenenden bis zu 500 Gäste. Dann
ist auf Mallorca wieder das Feuermachen und die Benutzung von
Gaskochern oder Holzkohlegrills erlaubt. Das wissen auch die vielen
mallorquinischen Tagesausflügler, die die Feuerstellen und
Holztische an Sonntagen gerne für ein Barbecue nutzen.
Im Sommer hat man den Campingplatz dagegen fast für sich
alleine, und auch freie Tische zum Picknicken sind problemlos zu
finden. Denn ohne Feuer und Strom gibt es nicht einmal die Chance
auf einen Kaffee am Zelt oder eine warme Mahlzeit. Einziger Komfort
ist eine Sanitäranlage mit insgesamt sechs WCs und zwei Duschen,
was bei voller Belegung Engpässe mit sich bringen kann. Ansonsten
ist der Platz zweckmäßig aufgeteilt und hat getrennte Bereiche für
Familien sowie ältere und jüngere Gruppen. Sein Auto kann man
direkt am Eingang bequem auf dem großen Besucherparkplatz des
Klosters abstellen, Caravan-Stellplätze gibt es nicht.
Ähnlich sind die Verhältnisse an Mallorcas zweitem offiziellen
Campingplatz im Naturpark Llevant bei Artà, wo es am Strand von
S'Arenalet d'Aubarca eine Wanderherberge mit Zeltplatz gibt. Das
Idyll ist nur über einen zweistündigen Fußmarsch erreichbar, die
Voranmeldung Pflicht. (mm)
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