Ließ es sich nicht nehmen, bei der Aussetzung ins Meer selbst mit Hand anzulegen: die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens. | Pilar Pellicer

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Seit Mittwochmorgen sind Brotons und Tita wieder dort, wo sie hingehören: im Meer. Die balearische Regierungschefin Marga Prohens ließ es sich nicht nehmen, am Strand von Ses Covetes (Campos) selbst mit Hand anzulegen und die beiden Meeresschildkröten ins Meer zu tragen. Ihr zur Seite stand unter anderem der für Landwirtschaft, Fischfang und Umwelt zuständige Landesminister Joan Simonet. Für Brotons und Tita ging damit ein zweimonatiger Aufenthalt in der Fundación Palma Aquarium zu Ende, wo sie von Pflegekräften behandelt und aufgepäppelt wurden.

Die beiden Unechten Karettschildkröten (Caretta caretta) waren im vergangenen Juni verletzt in den Gewässern um Mallorca aufgelesen worden. Tita wies der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge Erstickungserscheinungen und eine schwere Entzündung des Verdauungstrakts auf. Den Grund hierfür spuckte Tita im Beisein ihrer Helfer im Palma Aquarium schnell aus: eine beachtliche Menge verschluckten Plastikmülls. Eine kürzlich durchgeführte Studie der Fundació Gramm belegte, dass 92 Prozent der Meeresschildkröten im Mittelmeer Plastikreste im Magen aufwiesen.

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Nicht besser stand es um Titas Kollegen Brotons. Das Reptil hatte sich in einem Netz verheddert, woraus es sich nicht mehr zu befreien wusste. Tierärzte im Palma Aquarium kamen um die Amputation der rechten Vorderflosse nicht herum.

Seit Mittwoch schwimmen die beiden Unechten Karettschildkröten nun wieder in ihrem angestammten Habitat. Nach Angaben der Fundación Palma Aquarium wurden seit Jahresbeginn insgesamt 51 Meeresschildkröten aufgegriffen, 32 davon tot.