Warteschlangen auf der Straße Sa Calobra. | R. S.

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Die aktuelle Saison auf Mallorca verspricht eine Rekordbelegung. Gleichzeitig sind die Spannung und die Besorgnis der Öffentlichkeit gestiegen. Kaum hat der Frühling begonnen, gehören Warteschlangen, Staus und Verkehrsbehinderungen in Zonen wie dem Zentrum von Palma und seinen Zufahrten bereits zum alltäglichen Bild. Zumal sich diese Phänomene immer früher im Jahr ereignen und obendrein immer später, bis in den November, hinziehen.

Diese Reibungspunkte und das Unbehagen haben zu den ersten Protest- und Mobilisierungswellen geführt, wie zum Beispiel am kommenden Samstag, 25. Mai: Verschiedene Gruppen werden auf die Straße gehen und andere kündigen bereits Aktionen anderen Ausmaßes an. Letztgenannte ähneln den Bewegungen, die im letzten Sommer auf der Landstraße der Serra de Tramuntana, die viel befahrene Ma-10, stattfanden.

Die Bilder von den langen Warteschlangen an der südlichen Tunnelmündung Richtung Sóller waren das erste ernsthafte Alarmsignal. Es handelt sich um Situationen, die sich mit dem Sommer wiederholen und verschärfen könnten. Angesichts derer haben einige Gemeindeverwaltungen bereits präventive oder restriktive Maßnahmen ergriffen.

Emblematische Orte, die durch die sozialen Medien bekannt gemacht wurden, wie Caló des Moro, Sa Calobra, Es Trenc oder der Leuchtturm von Formentor, sind Schauplätze des Sturms auf die Insel, als auch dessen Implikationen. Hier sind einige der heißesten Brennpunkte der Massifizierung auf Mallorca.

Palma und seine Zufahrten

Palma ist ein obligatorischer Ort für Touristen auf der Durchreise nach Mallorca. Die Ankunft der Kreuzfahrtschiffe, zusammen mit Mietwagen, die Parkplätze und Zufahrten überschwemmen, blockieren das Zentrum der Hauptstadt mitten in der Hochsaison. Sich fortzubewegen oder spazieren zu gehen, wird zu einem Ding der Unmöglichkeit, vor allem im Zugangsbereich von der Alten Mole und in der Nähe der Kathedrale, die ein obligatorischer Anlaufpunkt für Touristen ist.

Caló des Moro

Die Verbreitung von Bildern dieses wunderschönen Ortes im Südosten Mallorcas hat dazu beigetragen, dass ein idyllischer Ort zu einer Ikone der touristischen Übersättigung geworden ist. Folgen sind lange Warteschlangen - bis zu vier Stunden - und das Chaos bei der Zufahrt mit Kraftfahrzeugen. All das hat zu Unruhen in der Nachbarschaft geführt.

Sóller – Port de Sóller

Die Gegend war den kilometerlangen Warteschlangen und Staus mitten im Frühling ausgeliefert, die sich von Sóller und der Hafenstraße bis in die Gegend von Bunyola erstreckten. Eine Situation, die für große Beunruhigung sorgte, denn Sóller wird von Tausenden von Touristen besucht, die mit dem Mietwagen oder dem Tren de Sóller anreisen. Außerdem ist es ein Durchgangs- und Verbindungspunkt zum Rest der Serra de Tramuntana.

Es Trenc – Ses Covetes

Hierbei handelt es sich um den größten Sandstrand Mallorcas. Seit Jahren werden dort restriktive Maßnahmen ergriffen, zumal es sich um ein Naturschutzgebiet handelt. Die Probleme in Es Trenc und Ses Covetes weiten sich auf andere nahegelegene Gebiete wie Es Caragol aus. In diesem Sommer wird die Regierung digitale Sensoren im Naturpark Es Trenc-Es Salobrar installieren, um die Zahl der Besucher des Badegebiets zu ermitteln und so den Druck auf den Park zu messen.

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Die Bilder der Cala Varques voller Autos am Straßenrand ließen die Alarmglocken schrillen. Der Andrang war so groß, dass die Stadtverwaltung von Manacor den "Sonderplan zur Anpassung des Zugangs zur Cala Varques" aktivieren musste. Dieser sieht vor, Parkplätze für Autos und Fahrräder einzurichten.

Es Colomer – Leuchtturm von Formentor

Ein weiteres tolles Postkarten-Motiv von Mallorca sind der Aussichtspunkt Des Colomer und der Leuchtturm von Formentor mit dem Strand dazwischen. Im ersten Fall sind Sonnenauf- und -untergang am begehrtesten. Insbesondere angesichts der Verkehrsbeschränkungen, die vom 1. Juni bis 30. September gelten, wenn der Verkehr von zehn bis 22.30 Uhr unterbunden wird und ein Shuttlebus von Port d'Alcúdia fährt. Sobald die Kapazität am Aussichtspunkt und am Strand erschöpft ist, wird der Zugang auf dem Militärstützpunkt Port de Pollença gesperrt und werden diejenigen bestraft, die gegen diese Zugangs- und Verkehrsverbote verstoßen.

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Diese Ecke im Norden Mallorcas, in Alcúdia, ist nicht nur ein touristisches Wohngebiet, sondern erlebte in letzter Zeit auch eine starke Zunahme von Wohnwagen. Die Fahrzeuge besetzten Bereiche, deren Zutritt verboten war, was die Stadtverwaltung dazu veranlasste, abschreckende Maßnahmen zu ergreifen. Zu diesen zählen Schutzvorrichtungen und die Installation von Steinen, um den Zugang zu verhindern.

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Die Serra de Tramuntana-Straße, die die Insel über mehr als 100 Kilometer von Pollença nach Andratx durchquert und durch einige von Überlastung betroffene Gemeinden (Valldemossa, Deià, Sóller, Andratx et cetera) führt, ist eine der heißesten Brennpunkte. Der ständige Fahrzeugverkehr, die schwierige Zufahrt und das Parken auf überlasteten Straßen haben dazu geführt, dass sich die Landstraße in ein Konfliktgebiet verwandelt hat. Dazu kommt die Durchführung von Sportveranstaltungen, die einen Großteil des Jahres über stattfinden, sowie die Spannungen beim Motorradverkehr an den Wochenenden. All das hat bereits im vergangenen Sommer in Banyalbufar zu konkreten Protesten geführt. Darüber hinaus haben sich Nachbarn und Anwohner bereits als Plattform etabliert: "Empörte Ma-10".