Wegen der Vorwürfe in der Sat.1-Sendung "Die Strandkanzlei" hat Sängerin Krümel (kl. Foto) sogar Strafanzeige gegen TV-Anwalt Ingo Lenßen gestellt. | Sat.1/Youtube

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Nach den schweren Vorwürfen in der Sat.1-Sendung "Die Strandkanzlei" hat sich nun Gastronomin und Musikerin Krümel zu Wort gemeldet. Auf dem Streaming-Portal YouTube postete sie ein Video, in dem sie sich zu den Vorwürfen äußert, sie habe in der Wohnung eines Mitarbeiters versteckte Kameras anbringen lassen. Dem Sender Sat.1 wirft sie dabei Manipulation vor. Die in dem Format ausgestrahlten Bilder, so Krümel, seien "durch eine strafbare Täuschungshandlung des Redakteurs entstanden". Der Sender habe sich entschieden, seine Version der Vorfälle zu senden, ohne vorher Krümels Stellungnahmen zu hören, was sie als schweren Verstoß gegen journalistische Standards sehe.

Worum geht's? Ein ehemaliger Angestellter wirft Krümel alias Marion Pfaff vor, Überwachungskameras in der Angestelltenwohnung des Ex-Mitarbeiters installiert zu haben. Nachdem er die Batterien aus den Geräten entfernt hatte, sei kurze Zeit später laut seiner Aussage die Arbeitgeberin unangekündigt aufgetaucht, um die Wohnung zu kontrollieren. TV-Anwalt Ingo Lenßen behandelt den Fall in seiner Mallorca-Sendung "Die Strandkanzlei" und zeigt sich schockiert von den Vorwürfen: "Das ist ein nicht hinzunehmender Zustand."

Aber die Vorwürfe in dem TV-Format gehen noch weiter. Nicht nur in den Mitarbeiterwohnungen, auch auf den Toiletten in "Krümels Stadl" sollen Kameras installiert gewesen sein. Werden die Besucher dort etwa heimlich gefilmt? "Die Toiletten werden videoüberwacht", so die Knallhart-Aussage des Ex-Mitarbeiters. Die unscheinbaren Kameras seien in den Rauchmeldern an der Decke angebracht.

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Das aber wollte Krümel so nicht auf sich sitzen lassen. Sie wirft Sat.1 in ihrer Stellungnahme vor, sie mit der Sendung hinters Licht geführt zu haben. Man habe ihr lediglich vorgeschlagen, an einem Urlaubs-Spezial teilzunehmen, sagt sie. "Wir vertrauten dem Sender bis dahin. Gutgläubig unterschrieben wir eine Einverständniserklärung." Das, so Krümel, sei eine arglistige Täuschung gewesen. Sie habe unmittelbar danach Strafanzeige gegen den Redakteur, TV-Anwalt Lenßen und den Inhaber der Produktionsfirma gestellt. Dem ehemaligen Mitarbeiter wirft Krümel vor, dass er bereits nach seiner Kündigung während der Probezeit gedroht habe, sich an ihr zu rächen. Er habe dies über den Kontakt zu einem Insel-Journalisten dann in die Wege geleitet.

Und was sagt Krümel zu den Vorwürfen? Die Aussage, des Ex-Mitarbeiters, sie habe ihm kein Gehalt gezahlt, streitet sie ab. Vielmehr habe sich dieser nach seiner Kündigung "aus dem Staub gemacht", ohne die letzten Dokumente zu unterschreiben. Sein letztes Gehalt habe sie ihm dennoch überwiesen. Auch der Vorwurf, ihn und andere Mitarbeiter mittels Kameras überwacht zu haben, sei unwahr. Diese seien vor Jahren von der Eigentümerin der Wohnung installiert, später aber abgeschaltet worden. Es seien "blinde Attrappen", auf die sie keinen Zugriff habe. Die Eigentümerin habe dies bestätigt.

In den Geschäftsräumen hingegen gebe es tatsächlich Kameras, die aber von einer Sicherheitsfirma und der Polizei autorisiert seien. "Diese Kameras, die vor Vandalismus schützen sollen, haben wir sogar schon mal in einer Fernsehsendung zum Thema gemacht", so Krümel. Es gebe aber keine Kameras auf den Toiletten, sondern lediglich in der Kneipe und den Vorwaschräumen. Ob und wann der Fall ein gerichtliches Nachspiel hat, ist unklar.