Der Musiker war mit seiner Frau Claudia Weidung-Anders anlässlich der Geburtstagsparty von Schauspielerin Claudelle Deckert auf der Insel. | Uwe Erensmann/@uepress

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Thomas Anders, der Pop- und Schlagersänger, der einst mit Modern Talking seinen internationalen Durchbruch feierte und jetzt als Solokünstler erfolgreich ist, sprach mit MM über seine Verbundenheit mit der Insel und seine anstehende Tournee.

MM: Herr Anders, wie oft sind Sie eigentlich hier auf der Insel und wie ist Ihr Bezug zu Mallorca?
Thomas Anders: Ich war früher, vor über 30 Jahren, sehr oft hier, und später leider gar nicht mehr auf dieser wunderschönen Insel. Das letzte Mal ist bereits über zehn Jahre her. Der Grund dafür ist, dass ich mich in Ibiza verliebt und dort ein Haus habe.

MM: Ibiza und Mallorca sind ja Schwesterinseln, doch zugleich auch ziemlich unterschiedlich. Was sind Ihre Lieblingsspots auf den beiden Eilanden?
Anders: Ich sehe beide Inseln gar nicht als Konkurrenz zueinander, sie sind auf ihre eigene Art einzigartig. Auf Ibiza bin ich derzeit auch nur rund drei bis vier Wochen im Jahr. Dort liebe ich die Chiringuitos. Es gibt wunderschöne Restaurants, und ich gehe gerne ins Coco Beach Ibiza und das Marc’s Restaurant Ibiza, was unweit von uns ist. Oftmals lassen wir das Auto einfach von unserem persönlichen Paradies dort den Hügel runterrollen und gehen an einen der Strände.

MM:Planen Sie eigentlich demnächst häufiger nach Mallorca zu kommen? Und falls ja, welches Verkehrsmittel würden Sie bevorzugen – den Flieger, die Fähre oder vielleicht die neue geplante Wasserflugzeug-Linie, die ab 2024 oder 2025 Ibiza und Mallorca miteinander verbinden soll?
Anders: Also, ich fliege bereits um die 400.000 Kilometer für meine Tourneen jährlich. Ich bin jemand, der schon konventionell fliegt, mag es aber paradoxerweise überhaupt nicht so sehr. Daher würde ich, wenn überhaupt, die Fähre nach Mallorca bevorzugen. Und von den Wasserflugzeugen habe ich noch nichts gehört und ehrlich gesagt erschließt sich mir der Sinn davon auch nicht ( lacht ). Doch würde mich interessieren, ob sich die Wasserflugzeuge durchsetzen.

PALMA. MUSICA. Thomas Anders, Cantante y exvocalista de Modern Talking. Thomas Anders, que saltó a la fama con Modern Talking,
Thomas Anders bei seinem Besuch auf Mallorca. Foto: Uwe Erensmann/@uepress

MM: Sie sind dieser Tage mit Ihrer Frau Claudia Weidung-Anders vor Ort, richtig? Ist Ihr Sohn, Alexander Mick Weidung, auch da? Wie alt ist er eigentlich?
Anders: Ja, ich bin mit meiner Frau Claudia hier, jedoch ohne meinen Sohn. Alexander wird im Sommer 22 Jahre alt. Übrigens... als er noch ein Säugling war, haben wir uns das Haus, das damals noch ein Neubau war, auf Ibiza angeschaut. Und nach zehn Minuten wusste ich instinktiv: Das ist es und wir kaufen es! Und diese Liebe hält nach 22 Jahren immer noch. Demnach ist unser Haus genauso alt wie unser Sohn.

MM: Ihr früherer Partner von Modern Talking, Dieter Bohlen, ist ja seit Jahrzehnten fest mit Mallorca verbunden, wohnt hier immer wieder lange und gehört zum festen Inventar der Insel-Prominenz. Was sagen Sie dazu?
Anders: Gut. Wenn das so ist, ist es eben so. Zu Bohlen habe ich gar keinen Kontakt mehr.

MM: Auch wenn Sie nach wie vor sehr erfolgreich sind, hatten Sie doch Ihre größten Momente und Ihren Durchbruch als Sänger bei dem Popmusik-Duo Modern Talking in den 80-er und 90-er Jahren. Über 120 Millionen Tonträger verkaufte Ihre Band bis zu Ihrer Auflösung 2003, das war doch ein grandioser Erfolg?
Anders: Damals war das selbstverständlich eine absolute Sensation und war Over the Top! Doch war „Das Album” von mir und Florian Silbereisen über ein Jahr auf Platz Eins in den Charts in Deutschland, Österreich und der Schweiz, und wir haben 280.000 Alben verkauft, was für die heutige Zeit eine wahnsinnige Leistung ist und worauf ich unheimlich stolz bin. Zudem bin ich sehr froh darüber, in Florian einen ganz tollen Gesangspartner gefunden zu haben, doch plane ich für 2025 ein Soloalbum auf den Markt zu bringen.

MM: Momentan sind Sie sehr viel als Solokünstler auf Tour.
Anders: Richtig, es sind schätzungsweise um die 200 Tage im Jahr.

MM: Was planen Sie musikalisch für das Jahr 2024?
Anders: In Planung ist eine internationale Tournee. Die beginnt mit 20 Shows bei dem großen XXL-Schlagerfest mit dem Sänger Florian Silbereisen von März bis Ende Mai in Deutschland. Im Frühjahr kommen noch Konzerte in Abu Dhabi, Vilnius, Bukarest und Aserbaidschan hinzu. Danach trete ich in Südafrika auf, gehe im August auf USA-Tournee und ab Ende September finden die Shows in Frankreich statt. Ende Oktober erscheint dann das gemeinsame Album von mir und Florian Silbereisen.

thomas anders
Thomas Anders (l.) im Gespräch mit MM-Redakteur Dominik Sarota.

MM: Woher kennen Sie eigentlich Claudelle Deckert, auf deren Party Sie hier sind und die vor wenigen Tagen Ihren 50. Geburtstag feierte, und ihren Gatten, den schwedischen PR-Manager Peter Olsson?
Anders: Peter habe ich vor circa elf oder zwölf Jahren bei einem Flug innerhalb von Deutschland kennengelernt. Wir saßen zufällig in demselben Flugzeug nebeneinander und kamen ins Gespräch.

MM: Und nach dieser Begegnung haben Sie die Verbindung mit Peter Olsson, und später Claudelle Deckert, auch weiterhin aufrechterhalten?
Anders:Genau, danach haben Peter und ich uns nicht mehr aus den Augen verloren und hatten immer wieder Kontakt, teilweise auch viel über Facebook und Whatsapp, auf öffentlichen Events und bei gegenseitigen Besuchen zu Hause, sodass eine Freundschaft daraus entstanden ist. In der Pandemiezeit hat mich Peter Olsson angerufen und sagte mir: ‚Du, ich habe mich verliebt!’ Es handelte sich bei der Frau um Claudelle Deckert, die ich dann auch bald kennenlernte. Ich war zudem auch auf die Hochzeit der beiden 2021 am Tegernsee eingeladen.

MM: Sie sind demnach eigens für die Geburtstagssause von Claudelle Deckert im Mallorca Country Club in Santa Ponça angereist?
Anders: Bei so einem Event bin ich gerne dabei und freue mich, von einem grauen Deutschland auf ein vorsommerliches Mallorca zu kommen. Das hat schon etwas!

MM: Herr Anders, ich danke Ihnen für das unterhaltsame Gespräch.

Die Fragen stellte Dominik Sarota
Fotos: Uwe Erensmann