Die anhaltende Verunsicherung durch den Irak-Krieg verdirbt auf
Mallorca das Ostergeschäft mit dem Tourismus. Der mallorquinische
Hoteliersverband geht davon aus, dass die Hotelbelegung über die
Feiertage 15 bis 20 Prozent niedriger ausfallen wird als im
Vorjahr. Diese Angaben widersprechen der Einschätzung der
Balearen-Regierung, die lediglich einen Rückgang von 4'56 Prozent
erwartet.
Der Präsident der Hoteliersvereinigung, Pere Cañellas, äußerte
seine Zweifel an den Zahlen der Regierung: „Die Hotels führen wir,
und nicht die Balearen-Regierung.” Nach Angaben des
Vize-Präsidenten des Hotelverbandes, Ignasi Esteve, wird die
durchschnittliche Bettenauslastung im April die 40 Prozent kaum
überschreiten. Einzig während der Osterfeiertage werde sie
inselweit auf 70 bis 80 Prozent hochschnellen. „Das hält aber nur
drei bis vier Tage an”, sagte der Sprecher des Verbandes, Juan
Antonio Fuster, am Donnerstag. Danach werde die Belegung wieder
stark abfallen.
Nach Fuster beträgt die Auslastung im April normalerweise 60
Prozent. „Somit liegen wir dieses Jahr um etwa 20 Prozent darunter.
Der Grund: Es ist Krieg, und die Leute wollen nicht verreisen.”
Weiter ist zu berücksichtigen, dass nach Angaben des Verbandes in
diesem Jahr rund 30 Hotels weniger geöffnet haben. Ohne diese
Reduzierung der Bettenzahl würde die Aprilbelegung noch niedriger
ausfallen.
Düster sieht es auch im Bereich Kongress-Tourismus aus. Nach
Angaben von Hotels und dem Organisator Mallorca Convention ist die
Zahl der Veranstaltungen um die Hälfte gefallen. Viele Unternehmer
haben ihre Tagungen abgesagt oder zumindest auf einen späteren
Zeitpunkt verschoben.
Angesichts der negativen Entwicklung hat der Verband der
spanischen Reisebüros Aviba die Zentralregierung aufgefordert, neue
Mittel für eine Werbekampagne im Ausland bereitzustellen.
Unterdessen kündigte die Balearen-Regierung an, rund 277.000 Euro
ausgeben zu wollen, um die Touristen-Abgabe Ecotasa auf den Inseln
bekannter zu machen. Der balearische Tourismusminister Celestí
Alomar (PSOE) erhofft sich davon eine positive Diskussion in der
Gesellschaft über das neue Modell des nachhaltigen Tourismus. Die
Werbekampagne unter dem Titel „Verliebt in unsere Inseln” solle
Mitte Mai auslaufen, damit sie nicht mit den Kampagnen für die
Regionalwahlen am 25. Mai kollidiert.
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