Zuerst die gute Nachricht: Mallorca war beim letzten Spiel des
Jahres gegen das andere Real aus Madrid die bessere Mannschaft. Die
schlechte: Das Spiel ging vor eigener Kulisse mit 1:3 verloren. Zur
Erinnerung: Im Vorjahr fegte Madrid das Heimteam in Son Moix mit
1:5 vom Platz.
Es war eines jener Spiele, nach denen Trainer wie Mannschaft
hinterher nach Antworten ringen. Keiner vermochte so richtig
verstehen, wieso die streckenweise klare Dominanz gegenüber einem
müde wirkenden Gegner nicht in einem Sieg mündete. Dabei hatte
alles so gut begonnen, wenn auch mit tatkräftiger Unterstützung der
Madrider Abwehr. Ein misslungener Befreiungsschlag landete vor den
Füßen Fernando Correas, der den Ball aus zehn Metern vorbei an
Keeper Casillas ins rechte Eck schob. Danach trat ein, was
Mallorca-Trainer Luis Aragonés nach der Partie als „misslungenes
Spiel mit der Zeit” tadeln sollte. Mit dem Pfiff zur Halbzeitpause
war einmal mehr Nationalstürmer Raúl zur Stelle und köpfte zum
Ausgleich ein.
Aragonés glaubte hernach den Grund der Niederlage in dem
psychologisch sehr ungünstigen Zeitpunkt des Gegentores gefunden zu
haben. „Wäre das nicht gefallen, hätte das Spiel einen anderen
Verlauf gefunden.” So nahm das Unheil in der zweiten Hälfte seinen
Lauf. Ausgerechnet Ronaldo, von vielen wegen seines
offensichtlichen Übergewichts belächelt, ließ in der 54. Minute die
gesamte Inselabwehr alt aussehen. Im Stile eines Slalomfahrers
umkurvte der Brasilianer die Innenabwehr und schoß unhaltbar ins
lange Eck ein. Wer spätestens jetzt einen der gefürchteten
Sturmläufe des Starensembles erwartete, wurde enttäuscht. Madrid
agierte weiter lustlos und überließ so Mallorca die größeren
Spielanteile und Chancen. Gerade als der Ausgleich förmlich in der
Luft lag, holte bei einem Gegenangriff Abwehrrecke Nadal Ronaldo im
Strafraum von den Beinen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Figo in
der 68. Minute sicher zum vorentscheidenden 1:3.
Nach einem Zwischenhoch mit fünf Siegen in Folge und einem
Tabellenplatz mit Uefa-Cup-Aussichten rutschte Mallorca mit der
zweiten Niederlage hintereinander auf den 11. Rang zurück. Bis nach
Jahreswechsel ist jetzt Erholung angesagt, ehe am 4. Januar die
Punktejagd beim Schlusslicht Espanyol wieder aufgenommen wird. Auf
Stürmerstar Samuel Eto'o muss Trainer Aragonés aber bis Februar
verzichten. Der Kameruner nimmt mit der Nationalmannschaft (und
Trainer Winfried Schäfer) in Tunesien am Afrika-Cup teil.
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