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Der Andrang ist wie immer groß. Die jährliche „Fira del Fang”, die Töpfermesse von Marratxí, ist für viele Mallorquiner ein „Muss”. Und schon nach den ersten drei Tagen waren die meisten Aussteller der gleichen Meinung wie Tomeu Amengual, der für die Firma Sa Penya in Pòrtol tätig ist: „Es hat sich gelohnt!” Das gilt für jene Aussteller, die reinen Schnickschnack aus Ton, wie Schälchen und Tiegel, Modeschmuck, kleine Figuren und Dekorationsstücke wie Mobiles oder Wandschmuck zeigen, das gibt aber auch für jene, die Gebrauchskeramik anbieten.

Dabei sind an erster Stelle die traditionellen Ollas und Greixoneras zu nennen, die braunen, glasierten Tontöpfe, die immer noch auf Mallorca zur traditionellen Küche gehören. Es gibt sie so klein, dass sie nur einige Oliven fassen, und so groß, dass man Eintöpfe für eine vielköpfige Familie darin kochen kann. Entsprechend reichen die Preise von 1'50 bis zu 75 Euro. Dazu gehört dann auch das braune Geschirr, oft mit einem gelben Rand versehen.

Natürlich werden die traditionellen Dachziegel, bemalt und glatt, angeboten. Ansonsten ist es erstaunlich, was man aus gebranntem Ton alles herstellen kann: Lampen, Türknöpfe mit schöner Bemalung, Handwaschbecken in unterschiedlichen Größen, Spiegelrahmen, Weihnachtskrippen oder Familienwappen, die auch auf Bestellung ausgeführt werden. Und alle nur möglichen Objekte und Skulpturen, wie etwa die Vögel und Insekten von Ana Cecilia Salomón aus Palma.

Wie in jedem Jahr fand ein Wettbewerb statt, den Ca Vent aus Portòl gewann; der Töpfer Norberto Font aus Palma griff das Massaker von Madrid auf und zeigte eine Installation aus Stricken und Scherben.

Manche Handwerker wie Carxa aus Alcúdia verarbeiten den Ton per Hand wie Knete und formen daraus erstaunliche Figuren.

Um einen Abriss über die Geschichte der Töpferei zu illustrieren, hat das Museu de Mallorca einige seiner Exponate zur Verfügung gestellt, die vor allem von Schulklassen besichtigt und durch Fachkräfte erläutert werden.