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Aufatmen in den Waldbrandgebieten auf der Iberischen Halbinsel: In Spanien gab es nach Angaben der Behörden am Donnerstag nur noch einen größeren Brand im Nordwesten des Landes, in Portugal konnten erstmals seit mehreren Wochen sämtliche Feuer unter Kontrolle gebracht werden.

Entwarnung gab es aber nicht: Angesichts der Hitze und der Dürre herrsche weiterhin höchste Waldbrandgefahr, die Feuersbrünste könnten jederzeit neu aufflammen, verlautete aus beiden Staaten.

In Spanien kritisierte Umweltministerin Cristina Narbona die Gleichgültigkeit vieler ihrer Landsleute gegenüber den Bränden. Am Tag zuvor hatte sie während eines Besuches des Meeres-Nationalparks Cabrera vor der Südküste Mallorcas die aufopfernde Arbeit der Feuerwehrleute insbesondere in Galicien im Nordwesten des Landes gewürdigt. Dort war es gelungen, den größten Brandherd bei Carnota (La Coruña) einzudämmen. „Die Situation ist weiter ernst. Zum einen wegen der Nähe der Flammen zu den Häusern, zum anderen aufgrund der wirtschaftlichen und sozialen Schäden, die dabei entstanden sind”, sagte die Ministerin.

In Portugal konnten mit Unterstützung von Hubschraubern aus Deutschland und anderen Ländern rund 20 Großfeuer gelöscht werden. Dort kamen 30 Beamte der Bundespolizei mit drei Löschhubschraubern zum Einsatz.

Auch in Spanien gingen die Feuersbrünste dank nachlassender Winde zurück. In der am meisten betroffenen Region Galicien war am Donnerstag nur noch einer von ursprünglich 30 Bränden aktiv.

Die Feuersbrünste in Portugal haben bislang 16 Menschen das Leben gekostet und fast 200.000 Hektar Wald vernichtet. Dies entspricht annähernd der Fläche des Saarlandes. In Spanien verbrannten rund 100.000 Hektar, 13 Menschen starben. Ursache der meisten Feuer ist Brandstiftung. In beiden Ländern wurden bislang mehr als 200 mutmaßliche Pyromanen festgenommen.(dpa/as)