TW
0

Während sich andere Teams im Tabellenkeller eher rustikaler Mittel bedienen, um die so hart umkämpften Punkte gegen den Abstieg zu erringen, scheinen sich Mallorcas Erstligakicker auf ihre spielerischen Tugenden zu verlassen. So bewies am vergangenen Spieltag Mallorcas Brasilianer Cleber Santana mit einem eindrucksvollen Fallrückziehertor, dass im Abstiegskampf nicht nur Rumpelfußball weiterhilft.

Ausgerechnet gegen Almería zeigte der Mittelfeldspieler das technisch anspruchsvolle Kabinettstückchen – der Aufsteiger wird vom Mexikaner Hugo Sánchez trainiert, der als aktiver Spieler (unter anderem für Real Madrid) als derjenige Stürmer galt, der den Fallrückzieher wie kein Zweiter perfektioniert hatte. Auch ihm blieb nichts anderes übrig, als Santanas Leistung anzuerkennen.

Mit dem auf diese spektakuläre Weise erzielten 1:0 im Rücken gelang es den Inselkickern, das Spiel zu kontrollieren. In der Nachspielzeit gelang dann noch dem Uruguayer Gonzalo Castro der Treffer zum 2:0-Endstand.

Nach einer schwachen Hinrunde, in der der Klasenerhalt ernsthaft in Gefahr zu geraten schien, ist es Mallorcas Trainer Gregorio Manzano nun gelungen, die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. In der Rückrundentabelle belegt der Klub mit 21 Punkten mittlerweile einen hervorragenden vierten Platz. Besser schnitten im gleichen Zeitraum nur Real Madrid (31 Punkte), Barça (25) und Osasuna (25) ab.

Mit insgesamt 35 Punkten hat sich Real Mallorca nun ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze herausgespielt. Zwei Siege noch aus den ausstehenden acht Spielen und der zwölften Erstligasaison in Folge stünde nichts mehr im Wege – so lange hat der Klub noch nie ununterbrochen der Eliteklasse angehört.

Der nächste Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt ist nun das Auswärtsspiel bei einem anderen Aufsteiger. Am Samstag, 18. April, tritt Real Mallorca beim FC Málaga an (Anpfiff ist um 20 Uhr). Im Gegensatz zum Gegner vom vergangenen Wochenende stehen die Andalusier hervorragend da. 46 Punkte haben sie bereits gesammelt – nur die Tordifferenz trennt sie von einem Uefa-Cup-Platz. Zuletzt gewann die Mannschaft gar beim Spitzenklub FC Villarreal mit 2:0.

Auch wenn die Zukunft der Inselkicker mittlerweile schon viel rosiger aussieht, will Trainer Manzano doch Selbstzufriedenheit schon im Ansatz unterbinden. „Wir müssen unbedingt auf dem Boden bleiben”, sagte er nach dem Sieg am vergangenen Spieltag. „Noch ist nichts erreicht.”