Während „Bio” in Deutschland längst in
jedem Supermarkt angekommen ist, war die Skepsis auf Mallorca lange
groß. Vor allem hohe Preise ökologisch produzierter Nahrungsmittel
und das geringe Angebot verhinderten einen „Öko-Boom”. Seit Langem
kritisieren Produzenten die schlechten Vermarktungsmöglichkeiten
für ihre Produkte auf der Insel. Bürger, die sich von
Bio-Lebensmitteln ernähren wollen, wünschen sich bessere
Einkaufsmöglichkeiten und niedrigere Preise. Jetzt finden
Produzenten und Verbraucher einfacher zueinander: In Palma gibt es
seit dem vergangenen Samstag einen Bio-Wochenmarkt.
So ganz wollten die Anbieter nicht an den Erfolg der neuen
Einrichtung glauben: Schon um halb elf waren einige der Stände
komplett leer gekauft. „Wir haben erstmal nicht so viel Ware
mitgebracht. Falls die Resonanz nicht so groß sein sollte”, sagte
einer der Händler auf der Plaça dels Patins in Palmas Innenstadt
(siehe Kasten). „Für nächste Woche sind wir jetzt schlauer.” Denn
der Andrang war beachtlich. Vor den Ständen, an denen die acht
mallorquinischen Produzenten Schafskäse und Öko-Sobrassada,
Bio-Brot und Hühnereier, Obst und Gemüse feilboten, herrschte
ziemliches Gedränge. „Dass so viele Leute kommen, davon hätte ich
vielleicht geträumt, geglaubt habe ich nicht daran”, sagte eine
Sprecherin der Bürgervereinigung „Lligams”, die die Einrichtung des
Marktes initiiert hat. Wohlwollende Unterstützung gab es vom
Verband der Ökolandwirte und vom Rathaus Palma. Auch das Amt für
ökologische Landwirtschaft (CBPAE) von der Balearen-Regierung steht
hinter der Initiative. „Diese Direktvermarktung ermöglicht es den
Landwirten, einen fairen Preis für ihre Arbeitsleistung zu
erhalten, und im direkten Kontakt mit den Konsumenten deren
Bedürfnisse kennenzulernen”, so die deutsche Vizepräsidentin des
CBPAE, Britt Müller.
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