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Der Präsident des mallorquinischen Fremdenverkehrsverbandes Fomento del Turismo, Pedro Iriondo, sieht sich nach seinen kritischen Aussagen zu ausländischen Mitarbeitern in der Hotellerie mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Der balearische Ministerpräsident Francesc Antich forderte Iriondo auf, sein Amt niederzulegen.

Pedro Iriondo sei keine geeignete Person, um dieser Einrichtung vorzustehen, hatte Antich am Donnerstag gesagt. "Die Aussagen von Iriondo sind ein Desaster."

Kritik hagelte es von allen Seiten. Die Sozialdezernentin des Rathauses von Palma forderte den Verbandspräsidenten auf, sich zu entschuldigen. Die Vereinigte Linke verlangte eine Streichung der staatlichen Subventionen an den Fremdenverkehrsverband, solang Iriondo im Amt verharre. Organisationen von Immigranten warnten vor fremdenfeindlichen Äußerungen und betonten, dass viele eingewanderte Arbeitskräfte höhere Qualifikationen besitzen.

Pedro Iriondo entschuldigte sich am Donnerstag öffentlich für seine Aussagen und erklärte, seine Worte drückten nicht aus, was er wirklich denke, "denn, ich bin kein Fremdenfeind".

Ausöser des Eklats war die Aussage Irionods gewesen, wonach Arbeitskräfte aus Nordafrika und Lateinamerika die Insel bei den Gästen nicht anpreisen und gut zu "verkaufen wüssten". Gefallen waren die Worte am Mittwoch auf einem Wirtschaftsforum der balearischen Tourismusindustrie. Iriondo hatte sich nach Angaben der spanischen Tageszeitung "Ultima Hora" unter Bezug auf die aus Nordafrika und Lateinamerika immigrierten Arbeitskräfte öffentlich gefragt: "Was wissen diese Leute von Mallorca?"

Früher, so wird Iriondo weiter zitiert, seien die Kellner und Hotelmitarbeiter Mallorquiner gewesen, die ihre Insel den Gästen angepriesen hätten. Heute jedoch arbeiteten in den Hotels Immigranten, die aus Nordarfika oder Lateinamerika stammen könnten. "Können diese Leute einem Touristen Mallorca verkaufen?"

Die Präsidentin des mallorquinischen Hotelverbandes Fehm, Marilén Pol, hatte sich daraufhin von den Worten Iriondos distanziert. Die ausländischen Arbeitskräfte im Tourismus seien hochprofesionell und bestens ausgebildet.

Der Sprecher der Gewerkschaft UGT, Manuel Pelarda, hatte bereits zuvor von "brutalen und kategorischen Worten" gesprochen. Die Art und Weise, wie Touristen auf den Balearen behandelt werden, sei nicht abhängig von der Herkunft der Mitarbeiter in den Hotels.