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Er wäre noch das I-Tüpfelchen für die Premiere des Tennis Legends Cups ehemaliger Weltklassespieler in Palma gewesen, das bis zum 11. Oktober läuft. Lokalmatador Carlos Moyà, Ex-Nummer 1 der Tennis-Welt, ist aber verhindert. Der Fitnessstudiobetreiber hat sich beim Sport einen Bänderriss zugezogen und kann nur zuschauen.

Das wurmt ihn sichtbar, denn im Palma Sport & Tennis Club im Stadtteil Son Armadans hat er das Tennisspielen gelernt. "Das ist für mich Nostalgie pur", sagt er. Der Mallorquiner nimmt sein Fehlen mit Humor. "Nächstes Jahr bin ich dabei, dann bleibe ich einfach zwei Monate vorher zu Hause, damit nichts passiert", scherzt er auf der Pressekonferenz zur Präsentation des Tennis-Turniers.

Macher und Klubbesitzer Mikael Landström lächelt zufrieden. Er hat aus dem verfallenen 12.000-Quadratmeter-Areal mit mehreren Millionen Euro ein wahres Schmuckstück gemacht. Sehr zufrieden sei er und auch mit den Nachbarn gebe es trotz eines Jahrs Bauarbeiten und viel Staubs ein sehr gutes Verhältnis, sagt der Schwede, der auch das Hotel Portixol und das Esplendidor in Sóller besitzt.

In der Tat ist der Klub für den dicht bebauten Stadtteil eine Bereicherung und aus zahlreichen Wohnungen werden die Bewohner einen hervorragenden Blick auf den Centre Court haben, der 1000 Besucher fassen wird. "Was die für einen Eintritt nehmen, wissen wir nicht", scherzt Landström. Besucher des Turniers müssen 45 Euro pro Tag bezahlen, Kinder 25 Euro. Die beiden Starttage seien bereits mit jeweils 1000 Zuschauern ausverkauft, sagt Landström.

Die Zuschauer sollten allerdings nicht alle mit dem Auto anfahren. Denn Parkplätze sind in dem Stadtviertel rund um die Calle Joan Maria Thomàs Mangelware. "Wir haben Fahrradparkplätze angelegt", zeigt Mitarbeiterin Christina Östrem eine Alternative auf. Zur Anreise sind sicherlich öffentliche Verkehrsmittel zu empfehlen.

Was gibt es zu sehen? Tennis der alten Schule, mit viel Technik. "So wie es heute nicht mehr gespielt wird und es auch in Zukunft nicht mehr geben wird", sagt Carlos Moyà. Die Technik und Taktik sei verloren gegangen, weil immer schneller gespielt wird, bedingt auch durch neue Materialien, sagt er. Seit seiner aktiven Zeit seien zehn oder fünfzehn Jahre vergangen, das Tennis sei aber eine andere Welt gewesen.

Neben den Altmeistern wie Thomas Muster, Henri Leconte, Pat Cash, Alex Corretja oder Tim Henman haben die Veranstalter noch einen Nachwuchswettbewerb eingebaut. Der Palma Junior City Cup wird wie ein Davis Cup gespielt, mit jeweils zwei gemischten Viererteams. Dabei tritt eine Nachwuchsmannschaft aus Düsseldorf gegen eine Mannschaft aus Palma an. "Die freuen sich schon wie verrückt", sagt Antoni Ferragut, Präsident des balearischen Tennisverbands.

Der Legends-Cup wird gleichzeitig auch die Präsentation des komplett neu gestalteten Tennis-Klubs im Herzen Palmas sein. Neben Center Court, vier Nebenplätzen und einem neuen 25-Meter-Becken wird es künftig auch ein Fitnessstudio, eine "Box" für den Trendsport Crossfit, eine Kletterwand und sogar zwei Ferienapartments geben, für besonders sportbegeisterte Mallorca-Besucher.