Svetlana B. vor Gericht auf Mallorca. | Ultima Hora

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Im Mordprozess gegen die 49-jährige Russin Svetlana B. auf Mallorca gibt es zwei völlig unterschiedliche Versionen.

Laut Anklage soll der Mallorca-Deutsche Horst Hans H. (70) erst mit Medikamenten betäubt und dann bei lebendigem Leib mit einem Messer an Armen und Beinen zerstückelt worden sein. Die Fleischbrocken wurden angeblich den beiden Hunden des Paares zum Fraß vorgeworfen.

Svetlana B. sagt hingegen, dass ihr Mann zweimal von einem der Hunde attackiert und schließlich tödlich verletzt wurde. Sie habe dadurch unter Schock gestanden und deswegen Tabletten und Wodka konsumiert, bevor die Polizei kam.

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Am ersten Verhandlungstag kam es zu erheblichen Verständigungsproblemen, da sich Svetlana B. zunächst nicht vom Amtsdolmetscher helfen lassen wollte, sondern nur von einem eigenen Dolmetscher, den sie in Absprache mit dem Konsulat mitgebracht hatte. Dies lehnte der Vorsitzende Richter jedoch ab und lieferte der Verteidigung damit möglicherweise gleich einen Revisionsgrund.

Svetlana B. bestreitet im Übrigen, in einer Kneipe in Cala Millor über einen Auftragsmord an Horst Hans H. gesprochen zu haben. Bei einem Mann, der dies behauptet, soll es sich nach ihren Worten um einen Kokaindealer handeln.

Einerseits ist die Rede davon, dass die 49-Jährige ihren kranken Gatten mutmaßlich wiederholt zu Hause verprügelt habe. Andererseits gibt es ein Testament zugunsten der Russin und ihrer beiden Hunde. Die Tiere wurden nach dem Tod von Horst Hans R. im Jahr 2016 in einem Heim untergebracht, verschwanden dort jedoch spurlos. Svetlana B. sitzt seit etwa zweieinhalb Jahren in Untersuchungshaft.