In der Region Molinar/Portitxol am Rand von Palma fühlte sich der Wahl-Mallorquiner Michael Spreng besonders wohl, hier war er zu Hause. | Patricia Lozano

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"Ein Spitzenjournalist, der uns fehlen wird“, schrieb Edmund Stoiber in der letzten Ausgabe der „Bild am Sonntag“. Mit diesen paar Worten ist schon das Wichtigste gesagt über Michael Spreng, der letzte Woche nach einem schweren Krebsleiden auf Mallorca starb.

Spreng war ein Spitzenjournalist. Er war elf Jahre Chefredakteur der BamS, und er war Stoibers Wahlkampfmanager im Rennen um die Kanzlerschaft 2002, das der CSU-Politiker allerdings gegen Gerhard Schröder (SPD) verlor.

Ich lernte Michael Spreng 1972 kennen. Er war einige Wochen vor mir in die Redaktion der Tageszeitung „Die Welt“ eingetreten. Schon damals war er nicht nur wegen seiner Körpergröße, sondern auch wegen seines scharfen analytischen Verstandes eine imponierende Erscheinung. Das breite Publikum lernte diesen Verstand später schätzen, als Spreng zum Vielflieger wurde: Nach seiner langen Zeitungskarriere (Frankfurter Neue Presse, Welt, Bild, Kölner Express, BamS) reiste er fast wöchentlich von Mallorca aus nach Deutschland, um in TV-Talkshows wie Anne Will oder Markus Lanz seine pointierte Meinung zu präsentieren. Es gibt nicht viele Journalisten, die so gefragt und so gern gesehen waren wie Spreng.

Mallorca kannte und liebte er seit vielen Jahren. So war es nur folgerichtig, dass seine Frau Karin und er vor einigen Jahren auf die Insel übersiedelten. Portitxol wurde ihnen zur zweiten Heimat. Ein kleiner Hund gehörte auch bald zur Familie.

Stoiber hat es zutreffend gesagt: Ein Spitzenjournalist, der uns fehlen wird.