Die Tieer waren mehr als zehn Jahre lang Regen und Hitze schutzlos sowie ohne ausreichende Nahrung ausgesetzt. | R.S.

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Unfassbar: Rund 20 Katzen haben über zehn Jahre auf einem kleinen, vollkommen ummauerten Grundstück in Palmas Stadtviertel Son Oliva gelebt, ohne die Möglichkeit, von dort wegzukommen, bis sie jetzt von Tierschützern und einer Nachbarin, die auf das Elend der Tiere aufmerksam gemacht hatte, befreit wurden. Das berichtet die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

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Der Fall geht auf das Jahr 2012 zurück, als auf einem Grundstück, auf dem eine kleine Katzenkolonie lebte, die bestehenden Baugitter plötzlich durch hohe Mauern ersetzt wurden, um die Ausbreitung von Ratten und Kakerlaken zu verhindern. Dabei "vergaß" man die Tiere, die auf dem Grundstück lebten. "Zehn Jahre lang hat niemand etwas gesagt, obwohl viele Nachbarn davon wussten", sagt Carolina, eine der Tierschützer, auf deren Initiative die Katzen vor kurzem befreit wurden.

"Während dieser ganzen Zeit mussten die Tiere ohne Unterschlupf, vor Kälte oder Hitze ungeschützt im freien Leben leben. Dies ist ein klares Beispiel für Tierquälerei, die kein Nachbar anzuprangern wagte", so die Aktivistin. "Ein guter Mensch brachte ihnen jeden Tag Futter, und dank dieser Hilfe haben sie überlebt. Kürzlich kam eine Frau in die Nachbarschaft, bemerkte die Situation und ging los, um Hilfe zu holen. Von diesem Moment an begannen wir mit der Rettungsaktion", fügt sie hinzu.

Als erstes setzten sie sich mit dem Bauunternehmen in Verbindung, das die Mauer errichtet hatte. Der Verantwortliche des Unternehmens behauptete, er habe das Grundstück vor Jahren verkauft, und versuchte sich damit zu verteidigen, dass er zum Zeitpunkt, als er die Mauer errichten ließ, nichts von der Existenz der Katzen wusste. Kurze Zeit später gelang es in Zusammenarbeit mit der Tierschutzorganisation Progreso en Verde, den neuen Eigentümer zu kontaktieren. Nach einem Treffen gaben die Verantwortlichen des Bauträgers zu, dass sie das Grundstück gekauft hatten, aber nichts von dem Problem wussten. Daraufhin erteilten sie den Tierschützern eine schriftliche Genehmigung, das Gelände zu betreten und Käfige zum Einfangen der Katzen aufzustellen.

Im Laufe der vergangenen Tage wurden insgesamt 17 Katzen gerettet und befinden sich jetzt in einem Tierheim, wo sie von Tierärzten behandelt werden und eine angemessene Pflege erhalten. "Ich möchte gar nicht an das Leid dieser Tiere denken. Die Kätzchen wurden geboren und viele von ihnen sind gestorben. Sie haben alles Mögliche durchgemacht, und das Schlimmste ist, dass diese Qualen schon mehr als ein Jahrzehnt andauern. Jetzt ist dieser Alptraum zum Glück vorbei", sagt Carolina. Tierschutzorganisationen und -verbände betonen, dass jeder Fall von Tiermisshandlung den Behörden gemeldet werden muss.