Achtlos abgestellter Share-Roller in Arenal. | Gemma Marchena

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Der multinationale E-Tretroller-Verleih Superpedestrian sorgt derzeit an der Playa de Palma für Ungemach. Grund sind Beschwerden von Anwohnern, aber vor allem von der Opposition im Rathaus über auf Gehwegen und Bürgersteigen achtlos abgestellte Miet-Scooter. Zudem wirft der ehemalige Bürgermeister der Hauptstadt, José Hila, von der sozialistischen PSOE-Partei seinem Nachfolger, dem konservativen PP-Politiker Jaime Martínez vor, dem US-Unternehmen seinen Tretroller-Sharing-Service ohne entsprechende Lizenz oder Genehmigung zu gestatten. „Bereits vor ein paar Jahren war diese Firma einfach so aufgetaucht, um ihre Scooter in Palma zu vermieten. Damals haben wir dem illegalen Treiben sofort Einhalt geboten. Was gedenkt der neue Bürgermeister zu tun“, wetterte Hila in den sozialen Netzen.

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Nach Aussagen von Hila sollen derzeit etwa 50 Scooter entlang Mallorcas berüchtigter Ferienmeile den Superpedestrian-Usern für nach Minuten abgerechnete Kurzfahrten zur Verfügung stehen. Das Tretroller-Sharing wird von der US-Firma mittlerweile in 60 Metropolen von 20 Ländern weltweit angeboten. Über eine kostenlose Smartphone-App können die am nächsten zur Verfügung stehenden Scooter geortet und freigeschaltet werden. Der Fahrer benutzt den Elektro-Roller anschließend so lange er will. Wenn er am Ziel seiner Fahrt angekommen ist, lässt er den Roller einfach irgendwo stehen. Das Fahrzeug steht damit wieder dem nächsten User zur Verfügung. Über das in der App zuvor eingegebene Kreditkartenkonto wird die Nutzung automatisch abgerechnet.

Anwohner in Arenal hatten sich in den vergangenen Tagen vor allem darüber beschwert, dass die E-Tretroller von betrunkenen Urlauber gefahren werden und damit eine Gefahr für Fußgänger darstellen. Zudem würden viele Scooter nach ihrer Nutzung achtlos irgendwo hingestellt oder auf Bürgersteigen, am Strand sogar geschmissen werden. Das Rathaus in Palma hat sich bisher noch nicht zu den Klagen geäußert.