Stellte am Donnerstag die Grundzüge seiner Arbeitsmarktpolitik vor: Landesminister Alejandro Sáenz de San Pedro. | Enrique Fueris

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Die balearische Landesregierung will Menschen auf dem Weg in die Selbständigkeit auf Mallorca finanziell stärker unter die Arme greifen. Bei neu angemeldeten Freiberuflern sei die Landesregierung bereit, in den ersten beiden Jahren die Beiträge zur Sozialversicherung in voller Höhe zu übernehmen, sagte der für Unternehmen, Arbeit und Energie zuständige Minister Alejandro Sáenz de San Pedro (Volkspartei PP) am Donnerstag. Damit nicht genug, im dritten Jahr der Selbstständigkeit würden die Beitragszahlungen, die sich derzeit je nach Einkommen auf 230 bis 500 Euro belaufen, von der Politik mit 50 Prozent bezuschusst werden.

Mit den Hilfen beabsichtigt die konservative Landesregierung, finanzielle Anreize für den Schritt in die Selbstständigkeit zu schaffen, so MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Donnerstag. Neben Geld kündigte Sáenz de San Pedro zudem eine Beratungsinitiative seiner Regierung an. "Wir werden Freiberufler in den ersten Jahren zur Seite stehen." Auch für Selbstständige, die seit Jahren auf festen finanziellen Beinen stehen, hatte der Minister gute Nachrichten. Für sie plane sein Ressort ein Hilfspaket, mit dem sie ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern könnten.

Ein großes Anliegen der Landesregierung sei überdies ein verbessertes Bildungsangebot, sagte Sáenz de San Pedro weiter. In diesem Zusammenhang kündigte er die "unmittelbar bevorstehende" Eröffnung der Bildungseinrichtung S'Embat an. Das millionenschwere Projekt sei von der Vorgängerregierung derart vernachlässigt worden, "dass sogar Hausbesetzer dort einzogen". Angesichts eines akuten Mangels an Fachkräften, insbesondere im Tourismus und in der Gastronomie, sei ein gezieltes Bildungsangebot für den Wirtschaftsstandort Mallorca überlebenswichtig, sagte der Minister.

Zur Vorstellung seines Regierungsprogramms gehört ferner ein Aktionsplan für Gewerbegebiete. Ziel dessen sei, so Sáenz de San Pedro, diese besser aufzustellen, "damit die Rathäuser wissen, mit wem sie sprechen müssen". Zudem kündigte er bauliche Maßnahmen an, um die Zufahrten zu den Gewerbegebieten sowie deren Infrastruktur im Allgemeinen zu verbessern. Ein weiterer Fokus seiner Amtszeit liege auf einer Energiewende und einer nachhaltigen Mobilität, sagte Sáenz de San Pedro. Die Balearen sollen sich bei der Energieerzeugung schrittweise von fossilen Brennstoffen verabschieden. Eine Null-Toleranz-Politik versprach er ferner bei illegalen Müllhalden.

Auf die Opposition im Landesparlament machten die Ausführungen des Ministers offenbar wenig Eindruck. Sáenz de San Pedro habe "zwar aufgezählt, was seine Zuständigkeiten sind, aber Konkretes ließ er größtenteils vermissen", sagte Llorenç Pou von den Sozialdemokraten (PSOE).