Im Gorg-Blau-Stausee befindet sich derzeit wenig Wasser. | Ultima Hora

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Die Trinkwassersituation auf Mallorca spitzt sich angesichts fehlender anhaltender Regenfälle bereits im laufenden Winter – ein ungewöhnlicher Vorgang – bedenklich zu. Das erste Inseldorf, nämlich Valldemossa, untersagte seinen Einwohnern, Swimming-Pools zu befüllen und Gärten zu bewässern. Auch in Estellencs bereitet man sich auf Restriktionen vor. Bürgermeister Bernat Isern schloss härtere Maßnahmen als im vergangenen Jahr gegenüber der MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora” nicht aus.

In den vergangenen Wochen hatte es auf Mallorca nur örtlich und kurz geregnet, ein für Freitag (9.2.) angekündigtes Tief soll nicht viel Niederschlag bringen. Doch verglichen mit Katalonien stehen die Balearen noch gut da. Während dort die Trinkwasserreserven nur bei 15,7 Prozent der maximalen Menge liegen, betragen diese laut der Regionalregierung auf den Inseln immerhin noch 54 Prozent, wobei dies der Wert des Monats Dezember ist. Die Zahl beinhaltet die Grundwasser- und Stauseereserven. Inzwischen dürfte sich die Lage verschlechtert haben, seit Wochen gilt der sogenannte Voralarm. Sollte es schlimmer werden, können Gemeinden auch das Waschen von Autos verbieten oder die Bewässerung von Golfplätzen einschränken. Allgemein kommen bei einer weiteren Verschärfung der Lage auch Entsalzungsanlagen vermehrt zum Einsatz. Salziges Meerwasser wird dort zu Trinkwasser verarbeitet.

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Im vergangenen Jahr hatte es im Winter noch viel besser ausgesehen: Laut Nadal Torres, dem Bürgermeister von Valldemossa, sorgte der Schneefall für genügend Reserven im Sommer. Das sei im Augenblick mit viel zu wenig Niederschlag nicht der Fall. Außerdem deckte das Sturmtief Juliette die Insel damals Ende des Monats Februar mit ungewöhnlich viel Wasser ein.

Angesichts der Situation und dem, was Mallorca in der Zukunft noch blühen könnte, baut man in einigen Orten vor: Die Gemeinden Lloret, Algaida, Montuïri und Sineu beantragten EU-Gelder in Höhe von etwa einer Million Euro für vier Projekte. Im erstgenannten Dorf soll der Transport von Trinkwasser aus einem Reservoir im Weiler Ruberts optimiert werden. In Algaida will man die poröse Kanalisation ersetzen. In Montuïri sollen ein neuer Brunnen und ein Reservoir errichtet werden. In Sineu will man ein Grundstück kaufen, um von einem dortigen Bassin aus andere Regionen von Mallorcas Zentralebene mit Wasser zu versorgen.