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In ihrem Plan, den Immobilienerwerb von Nicht-Residenten zu verbieten beziehungsweise einzuschränken, hat die balearische Landesregierung jetzt Schützenhilfe aus dem Ausland erhalten. Bei einem Treffen der europäischen "Island Comission" in Palma unter Führung von Landesministerpräsidentin Francina Armengol forderten die Vertreter der Kommission aus Italien, Frankreich und Griechenland von Brüssel Sonderkompetenzen zur Regulierung von Grundstückskäufen durch nicht auf den Inseln ansässige Personen.

"Der Wohnraum auf Inseln ist begrenzt und kann daher nicht unendlich wachsen", erklärte Armengol beim Auftakt des Treffens am Donnerstag. Aus diesem Grund müsse die Europäische Union diesen Inselfaktor bei ihren Gesetzen und Bestimmungen sehr viel stärker berücksichtigen als bisher. Der griechische Minister für maritime und insulare Angelegenheiten, Emmanouil Koutoulakis erklärte, dass die von allen Teilnehmern der "Island Comission" verabschiedete Forderungserklärung „eine große Chance sei, den Inseln in Brüssel mit Nachdruck Gehör zu verschaffen. "Wir brauchen schärfere Vorschriften in den Bereichen Wohnungsbau und Immobilienmarkt", so Koutoulakis.

Er fügte hinzu, dass die Besonderheiten der Inseln in Bezug auf den Wohnungsbau eine der "Prioritäten" der EU sein sollten, und betonte, dass der Vorschlag von der griechischen Regierung unterstützt werde, da Inseln wie Mykonos, Santorin, Kreta und Korfu aufgrund der mit dem Tourismus verbundenen Immobilienaktivitäten ebenfalls einen starken Preisanstieg erlitten hätten. "Die Regelungen müssen von der EU kommen, deshalb brauchen wir eine starke und einheitliche Stimme von den Inseln, obwohl auch auf nationaler Ebene Vorschläge gemacht werden müssen, wie etwa Anreize für Beamte, die dorthin ziehen", fügte sie hinzu. Die balearische Finanzministerin Rosa Sánchez sagte: "Wir wollen, dass dieses Thema während der spanischen Ratspräsidentschaft ganz oben auf der Tagesordnung steht", so Sánchez.

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Landesministerpräsidentin Francina Armengol wurde im Rahmen des Treffens als Kommissionspräsidentin wiedergewählt, ein Amt, das sie seit zwei Jahren innehat. Die Konferenzteilnehmer unterzeichneten die Erklärung von Palma, in der die EU-Institutionen aufgefordert werden, die notwendigen Schritte "für die Gestaltung und operative Umsetzung einer EU-Inselagenda zu unternehmen und dabei einen fruchtbaren Dialog zwischen allen Beteiligten zu fördern. Die Kommission fordert die EU-Institutionen nachdrücklich auf, der Forderung nach einem solchen Inselpakt nachzukommen.

Was ist die "Island Comission"?

Karte der Mitglieder der Island Comission im Mittelmeer
Karte der Mitglieder der Island Comission im Mittelmeerraum.

Hintergrund: Innerhalb des internationalen Interessenverbandes der sogenannten "peripheren Küstenregionen Europas" gibt es sechs geografische Kommissionen, von denen eine, die "Island Comission", 21 Regionen aus 11 Ländern umfasst und eine Bevölkerung von etwa 11 Millionen Menschen vertritt. Seit ihrer Gründung vor vierzig Jahren setzt sie sich dafür ein, die Mitgliedstaaten und die verschiedenen europäischen Einrichtungen für die besondere Situation von Inseln zu sensibilisieren.