Kommen regelmäßig in der Kinderkrippe in Arenal zusammen: Hugo und seine Mutter Estefania Delgado, Stefanie Werren mit Tochter Luna, Koordinatorin Marga Planas sowie Klaudia Cubain und ihre Tochter Ariana (von links).Fotos: Patricia Lozano

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Neugierig inspizieren Hugo und Luna die Spielküche: Die beiden Einjährigen schauen sich die Töpfe an, entdecken, dass es ein lautes Geräusch macht, wenn sie mit einem der Holzlöffel draufhauen, und freuen sich. Hugo und Luna sind zwei Kinder, welche die Krabbelgruppe in der Kinderkrippe in Arenal besuchen.

Die Gemeinde Llucmajor bietet an drei verschiedenen Orten solche Spielgruppen an. Dort können Mütter, Väter und der Nachwuchs zusammenkommen. Das Angebot ist kostenlos und wendet sich an Familien, deren Kinder keine Krippe besuchen. Das Konzept ist auf Mallorca recht neu. Seit vier Jahren organisiert Marga Planas in der Gemeinde diese Treffs, die immer beliebter werden.

Marga Planas ist Krippenerzieherin. Sie leitete bis vor einem Jahr die Escoleta Penyasegat in Sa Torre, inzwischen konzentriert sie sich voll auf ihre Spielgruppen. Die Idee wurde während einer Fortbildung geboren. „Dafür musste ich auch eine Abschlussarbeit erstellen”, erzählt die Mallorquinerin. So fing sie an Krabbelgruppen zu organisieren, zunächst waren vier Sitzungen angesetzt. Die Eltern waren begeistert und Marga Planas stockte die Zahl der Termine nach und nach auf. Im vergangenen Jahr kam dann das Okay aus der Gemeindeverwaltung, dass die Erzieherin während des gesamten Schuljahres (September bis Ende Juni) ihr Projekt umsetzen kann. In den Veranstaltungsorten wurden ihr eigene Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und auch ausgestattet. Ähnliche Angebote – aber mit wesentlich weniger Terminen – gibt es bisher noch in Manacor sowie in Capdepera.

„Je nach Interessen der Kinder bringe ich Spielsachen mit und bereite Spielmöglichkeiten vor”, erzählt Marga Planas. Einige Kinder wollen sich mehr bewegen, andere üben in Geschicklichkeitsspielen die Feinmotorik. „Vergangenes Jahr war ein Mädchen in der Gruppe hier in Arenal, die war ganz verrückt nach Kühen. Also habe ich eine Plastikkuh besorgt”, erzählt die Erzieherin. Die Treffen fördern die Entwicklung und Sozialisierung von Kleinkindern, betont die Expertin, zudem werden positive Erlebnisse geschaffen.

Marga Planas bietet zwei verschiedene Initiativen an: Die Spielgruppen „Espai de Joc” sind für Kinder zwischen einem und drei Jahren gedacht. An die ganz Kleinen bis – je nach Entwicklungsstand – neun beziehungsweise zwölf Monate und ihre Eltern richtet sich das Konzept von „Espai de Nadó”.In der Babygruppe steht die gemeinsame Bindung von Eltern und ihren Säuglingen im Mittelpunkt, zudem können die Jüngsten erste Spielerfahrungen machen. Dort wird viel gesungen und die Eltern können Babymassagen lernen.Eine Mitarbeiterin des Teams für Früherkennung kindlicher Entwicklungsstörung (EAB) des balearischen Bildungsministeriums sowie Kinderärzte aus dem staatlichen Gesundheitssystem begleiten beide Gruppentypen.

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„Ich mag die Treffs sehr und mein Sohn natürlich auch”, erzählt Estefania Delgado, die Mutter des 13 Monate alten Hugo. Bereits mit ihrem älteren Sohn besuchte sie den „Espai de Joc” und Hugo war schon mit zwei Monaten in der Babygruppe aktiv. „Die Kinder können eine neue Umgebung entdecken und für uns Mütter ist es eine tolle Gelegenheit uns auszutauschen”, erzählt sie.

Auf der Suche nach Kontakten zu anderen Familien ist auch die Schweizerin Stefanie Werren, die seit fünf Jahren auf Mallorca lebt. Ihre Tochter Luna ist elf Monate alt. „Ich habe den Aushang beim Kinderarzt gesehen, denn im Internet hatte ich nichts zu so einem Angebot gefunden”, erzählt die Stewardess. Für Luna sei die Gruppe ein gute Möglichkeit den Umgang mit anderen Kindern zu lernen.

Marga Planas organisiert mehrmals wöchentlich Krabbelgruppen in verschiedenen Gemeindeteilen. Montags ab 10 Uhr wird im Claustre de Sant Bonaventura gespielt. Jeden Dienstag trifft sich die Gruppe im Kindergarten Trencadors in Arenal (ab 9.30 Uhr). Um 11 Uhr können dort Eltern mit ihren Säuglingen zum „Espai de Nadó” zusammenkommen. Mittwochs steht die Gruppe in der Krippe Penyasegat in Sa Torre ab 9.30 Uhr auf dem Programm.

Die Treffs dauern rund eineinhalb Stunden. Eltern und Kinder können kommen und gehen, wann sie wollen. So verlässt Klaudia Cubain am Tag des MM-Besuchs die Spielgruppe ein bisschen eher, da sich für Töchterchen Ariana die Zeit für den Mittagschlaf nähert. Das Angebot wendet sich zunächst an Eltern und Kinder, die in der Gemeinde Llucmajor wohnen. Wenn es freie Plätze gibt, sind natürlich auch Familien aus anderen Orten herzlich willkommen, betont Marga Planas.

(aus MM 46/2021)