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Besonders oft passiert die Tragödie am ersten Urlaubstag: Voller Vorfreude packen die Eltern die Koffer aus, die Kinder spielen nur wenige Minuten unbeaufsichtigt draußen am Pool: Ertrinken ist die zweithäufigste Unfallursache bei Kindern.

Laut einer Statistik des Krankenhauses Son Dureta von 2006 sind rund 70 Prozent aller Todesopfer durch Ertrinken Kinder. Vor allem die Kinder von Urlaubern sind gefährdet: Die meisten Badeunfälle ereignen sich in den Swimmingpools von Hotels und Wohnanlagen.

Aus verschiedenen - trügerischen - Gründen, die nach „Sicherheit" aussehen, sind sich viele Eltern des Ausmaßes der Gefahren nicht bewusst. So gehen viele davon aus, dass ein dreijähriges Kind in Meer- oder Pool-Wasser, das ihm nur bis zu den Knien reicht, nicht ertrinken kann.

Falsch: Einmal untergetaucht kann ein Kleinkind infolge der relativen Schwere des Kopfes und der noch ungeübten Muskulatur nicht mehr in der Lage sein, den Kopf eigenständig aus dem Wasser zu ziehen: Es geht hilflos unter. Solche tragischen Unfälle passieren meist bei Stürzen, wenn die Kleinen auch nur für wenige Minuten unbeaufsichtigt sind.

Besonders gefährlich: Das stille Ertrinken
Hinzu kommt, dass Kinder in einer solchen Gefahrensituation nicht unbedingt strampeln oder um sich schlagen, wie oft angenommen wird, sondern in eine Art „Panikstarre" verfallen, sobald der Kopf unter Wasser ist. Dieses Phänomen ist in der Fachwelt als das „stille Ertrinken" bekannt.

Kleinkinder, die schon bei einer Wasserhöhe von nur 20 bis 30 Zentimetern ertrinken können, obwohl sie längst fähig sind, in dieser Wasserhöhe zu stehen, sind also besonders gefährdet. Trotzdem sind keineswegs nur Kinder im Krabbelalter betroffen: Sogar Vierjährige sind schon in ganz flachen Gewässern wie einem Gartenteich ertrunken.

Hotelpools sind für Kinder vor allem auch deshalb so gefährlich, weil sich viele Eltern irrtümlich durch die Nähe anderer Gäste wie auch des Hotelpersonals in Sicherheit wiegen. Sie gehen von einer permanenten Kontrolle aus, die aber keineswegs immer gegeben ist.

Der wichtigste Tipp von Sicherheitsexperten: Kinder beim Baden nie aus den Augen lassen. Gleich am ersten Tag die Bewachungssituation von Pool und Stränden im Feriendomizil prüfen. Studieren Sie auch die Hinweisschilder genau: Wo sind die Rettungsringe zum Zuwerfen? Wo befindet sich die Erste- Hilfe-Ausrüstung? Denn: Bei einem Badeunfall entscheiden fünf Minuten über Leben und Tod.