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Spät, aber nicht zu spät regt sich auf Mallorca Widerstand gegen die geplante Erkundung des Meeresbodens durch Ölkonzerne. Erfreulicherweise gehen auch Inselräte und Balearen-Regierung – alle in Händen der PP – nicht auf Parteikurs Madrid, sondern auf Abstand zu dem Projekt.

Die Vorstellung, dass sich um die Balearen eines Tages die Ölplattformen drängeln, ist in der Tat unerträglich. Nach Zwischenfällen in aller Welt wissen wir nun mal, dass die Ölförderung aus dem Meer mit erheblichen Risiken belastet ist. Für die Umwelt, im Fall der Balearen aber auch für die Ökonomie der gesamten Region. Ministerpräsident Bauzá hat Recht: Wir brauchen hier kein Erdöl, wir haben den Tourismus. Die Folgen für den Fremdenverkehr im Falle einer Havarie sind leicht auszumalen. Ölklumpen an der Playa = Urlauber adé.

Nun sind die Bohrtürme zugegebenermaßen nichts anderes als eine Zukunftsvision. Nur: Was machbar ist, wird irgendwann auch durchgezogen. Es gilt, das Projekt im Keim zu ersticken. Zumal schon die ersten Erkundungen mittels Schallwellen gravierende Auswirkungen auf die Umwelt haben können.

Um die Ölkonzerne, die von der Zentralregierung von der Leine gelassen wurden, noch zu stoppen, muss die Inselgesellschaft allerdings geschlossen und entschlossen auftreten. Nur wenn ihr das gelingt, kann die Ölsuche gestoppt werden. Die Gegner sind mächtig.

Bis hierher ist die Argumentation einfach. Aber woher soll denn nun das Öl kommen, das auch die Balearen großzügig verbrauchen? Gibt es denn einen richtigen Ort für die Suche? Ist sie im menschenleeren Sibirien ökologisch vertretbarer – oder einfach nur weiter weg? Die Betreiber der Projekte denken sicher ans Geld, haben mit der Gier der Verbraucher nach fossilen Brennstoffen aber auch gute Argumente an der Hand. Touché, muss man zugegeben. Wer keine Bohrtürme will, muss sein Leben ändern – und die Wirtschaft obendrein. Auf Seite 21 stellt MM einen Menschen vor, der für Mallorca diese Vision hat. Er ist allein auf weiter Flur. Noch.