TW
0

Nun also ist es so weit: Ab Montag können Haus- und Wohnungseigentümer wieder Lizenzen beantragen, um ihre Immobilie dauerhaft oder zeitweise an Urlauber zu vermieten. Ein Jahr lang – die Inselbehörden tüftelten in dieser Zeit an ihren Regelungen – hatten sie darauf warten müssen. Dass die Ferienvermietung auf Mallorca nun endlich geregelt ist, ist zunächst einmal begrüßenswert. Der rasant wachsende Sektor hatte die Insel in den vergangenen Jahren geradezu überrollt.Hitzige Debatten über seine Auswirkungen auf das Zusammenleben zwischen Urlaubern und Einheimischen, die Geschäftsstruktur, vor allem aber den Mietmarkt, waren die Folge. Ob und inwieweit der extreme Anstieg der Wohnungspreise wirklich auf Airbnb und Co. zurückzuführen ist, kann bis heute keiner genau sagen. Dass es aber einer Regelung dringend bedurfte, da waren sich trotzdem die meisten einig. Völlig unabsehbar ist indes, wie es in den kommenden Wochen weitergeht. Wer seine Immobilie vermieten möchte, muss den neuen Regelungen zufolge einen enormen Aufwand betreiben und etliche Dokumente heranschaffen. Besonders kritisch könnte es bei den von den Gemeinden auszustellenden Zertifikaten werden, die belegen sollen, dass sich das entsprechende Vermietobjekt in einer Zone befindet, in der die Ferienvermietung erlaubt ist. Leserberichten zufolge wussten einige Gemeindeverwaltungen bei einer entsprechenden Anfrage gar nicht, worum es sich dabei handeln soll. Auch der zu erwartende Ansturm auf die vorerst lediglich 20.000 Lizenzen könnte zu Problemen führen. Die spannendste Frage aber ist sicherlich, welche Folge die strikte Regulierung des Sektors haben wird. Dass sie wirklich für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt sorgt, ist eher unwahrscheinlich. Dafür sind Menschen, die von auswärts auf die Insel drängen, immer noch viel zu hohe Preise zu zahlen bereit. Selbst wenn wieder mehr Immobilien auf den „normalen” Markt kommen, die Mieten werden hoch bleiben. Und wie lange die neuen Regelungen wirklich von Bestand sein werden, ist fraglich – im kommenden Frühjahr sind bekanntlich Wahlen ... Autor: Patrick Czelinski