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Du bist keine Schönheit, vor Arbeit ganz grau, liebst dich ohne Schminke, bist ’ne ehrliche Haut, leider total verbaut, aber gerade das macht dich aus!” – die Zeilen, die Herbert Grönemeyer einst über seine Heimatstadt Bochum schrieb, könnte man auch genau so dem Flughafen von Palma widmen, jener „Stadt in der Stadt, die jährlich fast 30 Millionen Menschen „ausspuckt” beziehungsweise aufsaugt, um sie an irgendeinen anderen Ort der Welt – oder zumindest Europas – zu katapultieren. Nein, eine Schönheit ist „PMI” nicht. Endlose Wege führen durch graue Gänge, ausgekleidet mit Beton. Wenig Tages-, dafür umso mehr Kunstlicht. Die Gastronomie? Eher Biergarten- und Frittenbudenatmosphäre als schillernde Airport-Restaurants, wenngleich sich hier in den vergangenen Monaten zum Glück einiges getan hat. Die Geschäfte? Eher Gebäck und Souvenirs statt edlem Tuch und Schmuck. Der Flughafen Palma ist eben kein klassischer „Verweil-Airport” wie Frankfurt, an dem Kosmopoliten vor Langstreckenflügen noch das Shopping-Erlebnis mitnehmen. Auch ist er kein Business-Flughafen wie Madrid, an dem der Geschäftsmann noch gepflegt ein Glas Wein trinkt, ehe er seinen Anschlussflug in eine andere Metropole nimmt. Palma ist und bleibt ein Ferienflughafen. Da kommt man am liebsten schnell raus, um keine kostbare Urlaubszeit zu vergeuden und verbringt auch vor dem Heimflug lieber noch Zeit am Pool als in der Wartehalle. Und dennoch: „Die „Stadt in der Stadt” funktioniert. Sie läuft gut geschmiert wie ein Uhrwerk! Egal ob Resident oder Urlauber, die meisten Reisenden machen am „Tor zu Mallorca” – fast jeder Inselbesucher reist über den Flughafen ein – durchweg positive Erfahrungen. Die Sicherheitskontrolle geht, verglichen mit manch einem deutschen Flughafen, fast schon blitzschnell. Auch die Zeiten, in denen man lange auf seinen Koffer warten musste, sind glücklicherweise vorbei. Dank der neuen Wegweiser kann man sich gut orientieren, auch das Park-System läuft einwandfrei. Nein, ein Erlebnis ist der Aufenthalt am Flughafen Son Sant Joan nicht, aber Hauptsache, er funktioniert. Zumindest dafür gebührt ihm auch mal Respekt! Autor: Patrick Czelinski