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Dass das Rauchen gesundheitsschädlich ist, ist selbst schlecht informierten Zeitgenossen inzwischen bekannt. Dass sich in Spanien in einigen Regionen wie Madrid, Navarra oder dem Baskenland Besucher weiterhin auf Terrassen dem Nikotingenuss hingeben dürfen, ist vor diesem Hintergrund kaum nachvollziehbar. Dies vor allem, da die Raucher mit 22 Prozent in Spanien eine klare Minderheit darstellen, sich aber ungeniert erlauben, die Mehrheit dem Risiko, an Krebs zu erkranken, auszusetzen.

Umso erfrischender klingt die jüngst verbreitete frohe Kunde, dass die Balearen-Regierung das pandemiebedingt erlassene Verbot, auf Bar- und Restaurantterrassen zu rauchen, verlängert hat. Es soll nun bis zu dem Zeitpunkt fortbestehen, da für ganz Spanien das lange angekündigte überarbeitete Antirauchergesetz in Kraft treten soll, also im kommenden Jahr. Fest damit gerechnet wird, dass das Rauchverbot auf den Barterrassen dann fürs gesamte Land in Stein gemeißelt wird.

Manch einer, der nicht raucht, dürfte sich fragen, ob man hierzulande nicht zu hart mit den Glimmstängelfreunden umgeht. Ob man sie nicht nachgerade unterdrückt und ihnen lieber ein paar Freiheiten lassen sollte. Das Problem hierbei ist aber, dass die Raucher die Nichtraucher akut gefährden. Wer einen Orangensaft auf einer Terrasse zu sich nimmt, will nicht durch übelriechende Schwaden vom Nebentisch genervt oder gar gesundheitlich ernsthaft beeinträchtigt werden. Das Ziel der gegen Raucher gerichteten Verbote ist auch, diese von ihrer Sucht abzubringen. Es ist nun einmal seit mehr als einem Jahrzehnt schon bekannt, dass die Zeiten, als vor allem in amerikanischen Filmen das Rauchen und auch der Genuss von Alkohol als schick angepriesen wurden, vorbei sind.

Es passt nicht ins Bild des zunehmend propagierten ernährungsbewussten und gesundheitsorientierten Lebensstils, zu tolerieren, dass man sich und andere öffentlich vergiftet. In diesem Sinne ist der Konsequenz der Balearen-Regierung in dieser Angelegenheit zu applaudieren. Wer rauchen will, kann dies ja privat weiterhin tun, niemand wird ihn daran hindern.