Herbert und Renate Bach mit ihren Hunden alias Familie Madokö im Garten ihrer Finca in Campos.

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Chico, Bonnie, Indie, Tessi, Copa, Smilie und Marc sind laut. Sehr laut. Hundegebell umgibt einen auf dem Mallorca-Anwesen von Renate und Herbert Bach ständig und überall.

Das Ehepaar aus der Schweiz hat 2009 eine alte Finca zwischen Llucmajor und Campos gekauft und liebevoll hergerichtet. "Wir haben beide lange und hart gearbeitet, waren in großen Wirtschaftsunternehmen tätig", erzählt Herbert Bach. "Irgendwann beschlossen wir, uns ein Feriendomizil zu kaufen. Zuerst wollten wir ins Tessin, aber die Winter sind dort auch nicht gerade warm, also haben wir uns für Mallorca entschieden." Renate Bach fügt hinzu: "Und eine Finca ohne Hund ist keine Finca." Also machte sich das Ehepaar auf die Suche nach einem vierbeinigen Freund.

Im Tierheim wurden sie schließlich fündig und nahmen den Podenco-Mischling "Chico" bei sich auf. Und der kleine Rüde sollte nicht lange alleine bleiben. "Chico wurde es schnell langweilig, deshalb durfte er sich selbst eine Freundin aussuchen." Seine Wahl fiel auf die Jagdhündin Bonnie, mit der ihn seither eine enge Freundschaft verbindet.

Drei Katzen und fünf Hunde sollten ihnen folgen. Gemeinsam bilden die Vierbeiner die Familie Madokö. "Das steht für mallorquinische Dorfköter", erklärt Herr Bach. Das Wort Köter sei dabei nicht negativ besetzt. Es sei früher die Bezeichnung für einen Bauernhund gewesen und leite sich von Kate, einem Wort für ein Kleinbauernhaus, ab.

Die Tiere entstammen alle dem Tierheim und haben eine traurige Vergangenheit. "Einige wurden geschlagen, getreten und weggesperrt. Unser kleiner Dackelmischling Smilie lebte jahrelang angekettet an eine Tonne, die sich bei Regen füllte. Er wurde jedesmal nass und hat noch heute furchtbar Angst zu ertrinken."

In ihrem neuen Umfeld fühlen sich die Racker aber sichtlich wohl, sind zutraulich und freundlich. "Allerdings kommt manchmal der Jagdinstinkt in ihnen durch", sagt Renate Bach. So kann es schon mal sein, dass die Hunde ausbüchsen und auf den Feldern rund um die Finca Kaninchen jagen.

Auch einige Hühner des benachbarten Bauernhofs haben die Hunde schon "erlegt". Mehrfach mussten die Bachs den Bauern mit Wein- und Pralinenpräsenten besänftigen. "Bis zu dem Tag, an dem seine Kühe ausgebrochen sind und unsere Pflanzen gefressen haben, seitdem sind wir quitt."

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Über das bunte Leben auf der Finca sind nun die ersten beiden Bücher entstanden. Unter dem Titel "Aus dem Leben einer mallorquinischen Hundefamilie" erzählen Renate und Herbert Bach spannend und kurzweilig die Abenteuer aus der Sicht der Hunde.

"Jeder von uns schreibt seine ganz persönlichen Erinnerungen und Geschichten auf, abends sitzen wir dann gemeinsam im Wohnzimmer und tragen die Ergebnisse zusammen."

Allmorgendlich erscheint auch der Blog auf der Homepage der Familie Madokö. "Wir versuchen kurz und unterhaltsam zu erzählen, was es Neues auf der Finca gibt."

Neben dem Blog ist die Familie Madokö auch auf Facebook und bei Twitter unterwegs, "ohne die neuen Medien funktioniert auch in einer Straßenköterfamilie nichts mehr", erklärt Renate Bach und schmunzelt.

Auf ihrer Homepage bieten die Bachs auch einige Madokö-Accessoires an, der Erlös kommt dem Tierheim Sonnenhunde zugute. Dort sind die beiden ehrenamtliche Helfer, fahren Transporte vom Tierheim zum Flughafen. "Viele Hunde finden in Deutschland eine neue Heimat. Wir sorgen dafür, dass die Tiere gut zum Flughafen kommen."

Familie Madokö - Aus dem Leben einer mallorquinischen Hundefamilie. Von Herbert und Renate Bach.
www.madokoe.com

(aus MM 48/2013)