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Der Physik-Nobelpreis wird in diesem Jahr für den Nachweis von Gravitationswellen verliehen, der im September 2015 gelungen war. Auch eine Arbeitsgruppe auf Mallorca hatte dazu einen Beitrag geleistet.

Preisträger sind die US-Forscher Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne, die Erfinder des 1992 konzipierten "Ligo" (Laser-Interferometer Gravitationswellen-Observatorium). Mittlerweile arbeiten weltweit rund 1000 Wissenschaftler für die sogenannte "Ligo-Collaboration", unter ihnen auch ein Team an der Balearen-Universität.

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In dem Netzwerk wurden über eine internationale Auswertung von Daten am 14. September 2015 zum ersten Mal Gravitationswellen registriert. Zwei schwarze Löcher verschmolzen zu einem, ein gigantisches kosmisches Ereignis, das auf dem Ligo registriert wurde. "Ich merkte, dass etwas los war, weil es immer mehr E-Mails gab", erinnerte sich der auf Mallorca tätige Physiker Sascha Husa in einem MM-Artikel an den denkwürdigen Tag.

Niemand an der Uni auf Mallorca wusste genau, was in einem kleinen schmucklosen Raum vor sich ging. "Es herrschte strengste Geheimhaltung", sagt Professor Sascha Husa. Man wollte vermeiden, dass sich Gerüchte verbreiten. "Die Geschichte sollte erst erzählt werden, als sie fertig war", sagt Husa. Der Österreicher leitet mit seiner Frau Alicia Sintes seit 2008 an der UIB einen Zweig des weltweit angelegten Ligo-Projekts.

Seine Gruppe arbeitet an Zahlenmodellen auf Grundlage der Einsteinschen Gleichungen und prognostizierte vor den entscheidenden Experimenten unter anderem Signale, die aus einzelnen Quellen zu erwarten waren. Mit Messgeräten in den USA gelang schließlich der praktische Nachweis. Über Monate hinweg wurden die Ergebnisse dann überprüft und im Februar 2016 in einer Zeitschrift veröffentlicht. Exakt 100 Jahre nach Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie konnten deren zentrale Thesen somit bewiesen werden. (mic)