Der Fischerhafen von Cales Fonts ist zur beliebten Ausgehmeile geworden. | J. Martiny

TW
0

Wie ihr Name schon sagt, wird Menorca oft als Mallorcas „kleine Schwester” bezeichnet. Dabei hat das Eiland so einiges zu bieten, vor allem das, was man auf Mallorca nicht mehr so häufig findet: Abgeschiedenheit. MM-Mitarbeiter Jonas Martiny hat sich auf die Suche gemacht und Menorcas Besonderheiten in einem nun erschienenen Kompakt-Reiseführer zusammengefasst, erschienen im Kölner Verlag Dumont.

So sieht der Reiseführer Menorca von Jonas Martiny aus, erschienen in der Reihe

Auf 120 Seiten fasst der Journalist Sehens- und Wissenswertes zusammen und gibt auch Tipps zum „Schlemmen, Shoppen und Schlafen”. Eine handliche und moderne Version, ansprechend aufgearbeitet mit Bildern und einer herausnehmbaren Karte der Insel. Von der Inselhauptstadt Maó macht sich der Autor durch den Osten auf den Weg zur Inselmitte nach Alaior und Es Mercadal. Aber auch das bekannte Städtchen Ciutadella im Westen beleuchtet der Redakteur. Für seine Recherchen hat der gebürtige Bochumer, der seit 14 Jahren auf Mallorca lebt, die Nachbarinsel per Fähre über Ciutadella oder per Flugzeug über Máo angesteuert. Und dabei auch mit dem deutschen Honorarkonsul für Menorca im Auto die Insel erkundet. Auch im Winter ist Menorca sehr gut an die anderen Baleareninseln angebunden. Die Expressfähre etwa benötigt nur eine Stunde und 15 Minuten von Alcúdia nach Ciutadella.

An der Cala Mitjana kann man wagemutige Klippenspringer beobachten.

Ähnliche Nachrichten

„Menorca fand ich immer schon reizvoll”, sagt Jonas Martiny. „Zum Rummel auf Mallorca, den man im Sommer manchmal erlebt, ist das Leben auf der kleinen Nachbarinsel ein entspannter Kontrast.” Was die Vegetation angeht, seien sich beide ähnlich, kulturell sei Menorca allerdings durch den Einfluss der Briten ganz anders geprägt worden als Mallorca. „Und was Menorca fehlt, sind die hohen Berge”, ergänzt der wanderbegeisterte Verfasser. Für diese gibt er in seinem Reiseführer umfassende Tipps, etwa wie man über den 185 Kilometer langen Rundwanderweg „Camí de Cavalls”, der einmal rund um die Insel führt, auch an Traumstränden vorbeikommt, die man bei einem Trip mit dem Pkw nicht so leicht gesehen hätte. Auch alle Höhlenbegehungen, bei dem man wie in den Katakomben des Castell de Sant Felip die Geschichte der Insel hautnah spürt, hat der 43-Jährige selbst getestet. Und rund 70 Lokale besucht, um Ratschläge für verschiedene Geschmäcker geben zu können.

Auf seinen Reisen nach Menorca habe den Autor vor allem beeindruckt, dass man auf der jährlich von immerhin 1,5 Millionen Touristen besuchten Insel tatsächlich noch einsam sein kann – was er zu spüren bekam, als er mit seinem Auto nachts mitten im Nirgendwo strandete und auch kein Licht den Weg zu einer der wenigen Hauptstraßen wies.

Martiny macht in seinem Reiseführer Lust auf das mittelalterliche Flair der Hafenstädte, Handwerkskunst in Es Mercadal oder schattige Schluchten bei Alaior. Auch für langjährige Wahl-Mallorquiner hält die kleine Schwester nebenan sicher einige Überraschungen bereit. Oder hätten Sie gewusst, dass Menorca 11.110 Swimmingpools und Schwimmbäder fasst und zu den 91.920 Einwohnern noch 10.000 Kühe kommen?

Selfie des Autors. Hier vorm ehemaligen Steinbruch Pedreres de s´Hostal auf Menorca.