Jürgen Drews auf der Bühne des Mega-Parks.

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Er ist mit sich im Reinen, der „König von Mallorca”. Im MM-Gespräch am Telefon ist der momentan in Deutschland weilende Jürgen Drews gut drauf, und auch die Tatsache, dass das seit Ewigkeiten zur Insel gehörende Schlager-Urgestein am 2. April 75 Jahre alt wurde, schreckt ihn nicht.

„Meine körperliche Konstitution ist gut”, sagt er, seine Frau Ramona pflichtet ihm bei. Zwar bekomme er seine traditionelle Drews-Pirouette nicht mehr „ganz so geschmeidig hin”, doch dank seines Laufbandes zu Hause sei er rundum zufrieden. „Ich hatte noch nie einen Bauch.”

Und deswegen sieht der Jubilar, der 1976 durch seinen Song „Ein Bett im Kornfeld” zu einer Marke wie Pril, Ernie und Bert oder VW Golf wurde, keinen Grund, kürzer zu treten. So lange ihn „die Füße tragen”, werde er auftreten, auch wenn das wegen der Coronakrise in diesem Sommer womöglich fraglich sei.

Aber wer weiß, was in den kommenden Monaten passiert, vielleicht hellt sich ja alles schneller als befürchtet wieder auf für den 1945 in Nauen bei Brandenburg geborenen und in Schleswig-Holstein aufgewachsenen Sänger. Er werde sich nur allmählich rar machen, so der Künstler, der durch seine allseits beliebten Mallorca-Auftritte etwa im Mega-Park sogar von Youngstern als Star angehimmelt wird und in deutschen Landen so bekannt wie der bunteste Hund von allen ist. Seine auf Mallorca zum Playa-de-Palma-Inventar gehörenden Anhänger waren noch lange nicht geboren, als sich Drews ehedem unter anderem per ZDF-Hitparade in die Herzen vor allem der deutschsprachigen Frauen sang.

Und weil er wie immer schon guter Dinge ist, beschenkt der Kult-Barde, der in Santa Ponça wohnt und dort auch das bekannte Lokal „König von Mallorca” hat, sich und seine Fans mit einem neuen Album. „Das hat zwei bis drei CDs”, sagt seine Frau Ramona. Im Oktober komme es auf den Markt und heiße „Es war alles am besten”.

Was kein zufällig ausgesuchter Titel sei, so Drews. Schließlich habe er nie geplant, im Musikbusiness zu bleiben. Nur eine Tour habe er, als er einst in ferner Vergangenheit als Gitarrist und Sänger mit den Les Humphries Singers losgelegt hatte, machen wollen. Doch nun sei er noch immer dabei: „Here I am”.

Dass seine Autobiografie auch „Es war alles am besten” heißt, verwundert angesichts seines Erfolgs nicht. Ebenfalls im Herbst soll sie herauskommen.

Und jetzt hat sich Jürgen Drews drei Monate „freigeschaufelt”, um Ruhe zu haben. Ob eine Tour des Tausendsassas Florian Silbereisen, für die er gebucht ist, trotz der Coronakrise zumindest teilweise über die Bühne gehen werde, wisse er nicht, aber er habe keine Existenz-Ängste. Er nähert sich halt sehr langsam dem Ende seines Weges, und das frohgemut.