Axel Zwingenberger haut in die Tasten.

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Wenn Amerikaner einen deutschen Boogie-Pianisten als den "besten aller lebenden Spieler" bezeichnen, muss er verdammt gut sein. Axel Zwingenberger ist es. So ein Lob aus dem Munde von Jazzlegenden sei wie ein Ritterschlag, sagte er einmal nicht ohne Stolz. Immerhin ist er nicht mit dieser Musik aufgewachsen. Elf Jahre lang hatte er konventionellen Klavierunterricht, bevor er auf die rollenden Bässe und die rasanten Läufe umstieg. Sogar in Sälen wie der Berliner Philharmonie und der Carnegie Hall in New York hat er sie gespielt.

Die Bühne in Son Bauló, wo er am Samstag, 24. Januar, auftritt, ist wesentlich kleiner. Aber dort hat er ein Stammpublikum, das schon darauf wartet, dass er wieder in Lloret zu Gast ist.

Eigentlich wollte Zwingenberger nie Berufsmusiker werden und begann 1974 ein Jura-Studium. Doch schon ein Jahr später, mit einem Produktionsvertrag in der Tasche, sah die Welt ganz anders aus.

Schuld war der Boogie-Woogie. 1973 hatte Zwingenberger diese Musik auf alten Schellack-Platten entdeckt - und wollte nichts anderes mehr spielen. Diese Begeisterung, sagt er, halte für ein ganzes Leben. Sie spiegelt sich in zahlreichen CDs nieder - und in Auftritten mit Größen der Musikwelt wie Lionel Hampton, Big Joe Turner und dem Schlagzeuger der Rolling Stones, Charlie Watts, mit dem er nicht nur hin und wieder gemeinsam auf der Bühne steht, sondern auch seine CD Nummer 30 eingespielt hat.

Über einen Mangel an Ehrungen kann sich Zwingenberger, den die britischen Musikkritiker als "Boogiemeister of the world" bezeichneten, ebenfalls nicht beklagen. So veröffentlichte die österreichische Post 2004 die Briefmarkenserie "Axel Zwingenberger spielt Boogie Woogie". Und 2007 wurde er in den USA in die "Boogie Woogie Hall Of Fame" aufgenommen.

Info
Samstag, 24. Januar, 19 Uhr; Eintritt: 18 Euro; Anmeldung: 971-524206; Son Bauló, Camí de Son Baulo 1, Lloret de Vistalegre