„La China” von Alberto Garía-Álix ist ebenfalls in der Schau zu sehen. | Es Baluard

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Zu seinem 15. Jahrestag zeigt das Museum Es Baluard Gesicht. Besser gesagt Gesichter. Am Mittwoch, 30. Januar, wird im Erdgeschoss die Ausstellung „Faces“ eröffnet. 60 Exponate werden bis zum 29. September gezeigt. Das Besondere: Sie stehen in einem außergewöhnlichen Dialog. In „Faces“ trifft elektronische auf analoge Kunst. Werke von Rafael Lozano-Hemmer, Evru (Zush), Daniel Canogar, Eduardo Kac und Lugán werden in einen Dialog gestellt mit Exponaten des Museums von kreativen Genies wie Pablo Picasso, Joan Miró, Amedeo Modigliani, Miquel Barceló, Jaume Plensa und Marina Abramovic.

Bei der digitalen Kunst handelt es sich um Werke aus der Sammlung BEEP, Europas bedeutendster Privatkollektion auf diesem Gebiet. Übertroffen wird sie lediglich von der Sammlung des halböffentlichen Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe. Gegründet wurde die Colección BEEP 2006 auf Grundlage des Preises „ARCO BEEP de Arte Electrónico”, der seit 14 Jahren auf der Madrider Kunstmesse Arco vergeben wird.

Für die Kuratoren der Schau, Roberta Bosco und Stefano Caldana, ist die Ausstellung eine Gelegenheit, den analogen Werken neues Leben einzuhauchen, sie gewissermaßen neu zu aktivieren. Eines ihrer Ziele ist, Gemeinsamkeiten und unerwartete Lesarten von oft sehr unterschiedlichen Werken zu finden.

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Als roter Faden, der sich durch diesen ungewöhnlichen Dialog zieht, dient den Ausstellungsmachern das Porträt. Daher der Titel „Faces“. Dass sich die bildliche Darstellung von Menschen in der elektronischen Kunst ganz anders gestaltet, liegt auf der Hand. Ist beim konventionelle Porträt das Gesicht Gegenstand des Interesses, ist es bei den neuen Technologien die digitale Erfassung unserer Daten. Die Kuratoren weisen darüber hinaus darauf hin, dass das herkömmliche Porträt die Darstellung von Abwesenden war, diese Abwesenheit wird durch die digitale Kunst neu überdacht. Interaktion heißt das Zauberwort, sprich die konstruktive und bereichernde Präsenz des Publikums im kreativen Prozess.

Mit „Faces“ wollen die Kuratoren folglich die „vierte Wand“ einreißen. Gemeint ist die unsichtbare Wand, die den Betrachter vom Kunstwerk trennt. Dadurch erhoffen sie sich, dass sich dem Publikum neue Nuancen in der Lesart analoger Kunst eröffnen.

Die Vernissage von „Faces“ am Mittwoch, 30. Januar, beginnt um 19 Uhr. Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 29. September.