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Die Stadt Palma macht mit ihrem Vorhaben, das Gelände rund um das Gesa-Gebäude in einen Park zu verwandeln, ernst. Seit vergangener Woche liegen die Pläne im städtischen Bauamt an den Avenidas öffentlich aus, in Zeitungsanzeigen wurden die Bürger zusätzlich eingeladen, sich über das Vorhaben zu informieren. Die Präsentation mit insgesamt 13 Schautafeln kann noch bis 12. Mai besichtigt werden (Avinguda Gabriel Alomar i Villalonga 18, Erdgeschoss.)

Auch an den übrigen Abschnitten der Meeresfront Palmas sind verstärkt Bewegungen festzustellen. Nachdem mit der Regierungsbildung in Madrid und der Ernennung der Amtsinhaber in Ministerien und Behörden politisch Klarheit herrscht (siehe S. 12), werden die bislang pausierenden Projekte allmählich wieder in Angriff genommen. Das gilt zum einen für das Sanierungsvorhaben an der Playa de Palma, das mit dem neuen Staatssekretär im spanischen Tourismusministerium, Joan Mesquida, einen mallorquinischen Fürsprecher findet. Sein Chef, der neue Tourismusminister und Freund von Regierungs-chef José Luis Rodríguez Zapatero, Miguel Sebastián, sei mit den Modernisierungsplänen bereits grob vertraut und wolle in etwa sechs Wochen Details zu dem Vorhaben bekannt geben, hieß es in ersten Stellungnahmen der frisch berufenen Amtsinhaber.

Neue „Vibrationen” lassen sich auch auf dem Gelände von Palmas künftigem Kongresspalast wahrnehmen. Er ist Teil der neuen Meeresfront, die einst der Stadt zur Visitenkarte gereichen soll. Nach Andeutungen des balearischen Tourismusministers Francesc Buils solle Ende April die Grundsteinlegung erfolgen. Ein genauer Termin wurde nicht genannt. Da es sich bei dem Bau um ein gemeinsames Projekt von Balearen-Regierung und der Stadt Palma handelt, dürfte der erste Spatentisch, so er nach Monaten der Stagnation tatsächlich stattfindet, von den Politikern zu glanzvoller Präsentation genutzt werden.

Die Bagger sind auf dem Gelände bereits im Einsatz. Am vergangenen Wochenende rissen sie das ehemalige Obdachlosen-Asyl Can Pere Antoni ab und schafften den Bauschutt weg.

Zurück zum 40.000 Quadratmeter großen Gelände rund um das Gesa-Gebäude: Das Areal soll, wie eingangs beschrieben, den geplanten Kongress-Palast mit der Altstadtmauer von Palma mittelfristig per Grünzone verbinden. Bürgermeisterin Aina Calvo hatte dieses Vorhaben erstmals Anfang März bekannt gegeben und die Technische Architektur-Hochschule Barcelona beauftragt, eine Änderung der städtischen Flächennutzungspläne vorzubereiten. Die Planer schlugen vor, die Bebauung, die auf dem Gesa-Areal vorgesehen war, auf drei andere Grundstücke in zweiter und dritter Meereslinie zu verlagern (Gesamtfläche 33.400 Quadratmeter). Auf diese Weise solle die Fläche für den Park (samt einer Tiefgarage für 1100 Autos) von einer Bebauung freigehalten werden. Genau diese Vorschläge sind es, die nun im Bauamt einsehbar sind.

Während auf Fotomontagen des betroffenen Filet-Grundstücks bereits grüne Bäume in den Himmel wachsen, sind in der Realität dort vorerst nur Werbeschilder zu sehen, die eine baldige Errichtung von Luxuswohnungen mit freier Sicht aufs Meer (inklusive der Stadtautobahn) ankündigen. Mit den Bauträgern und Grundstückseignern des Projekts (das sind die Baufirma Núñez y Navarro sowie der Versicherungskonzern Mapfre) muss die Stadt Palma zunächst eine Einigung finden. Noch ist unklar, ob die Firmen auf Entschädigungen bestehen – die Opposition sprach von bis zu 260 Millionen Euro – oder ob sie sich mit dem Grundstückstausch zufriedengeben.