Der ehemalige Pfarrer Pere Barceló (hinten), soll Minderjährige auf Mallorca missbraucht und vergewaltigt haben. | A. Sepúlveda

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Er soll Kinder sexuell belästigt und teilweise vergewaltigt haben und jahrelang ungestraft davongekommen sein. Jetzt muss sich der ehemaligen Pfarrer von Can Picafort, Pere Barceló, vor Gericht verantworten. Es wäre das erste Mal, dass ein Geistlicher auf Mallorca wegen Missbrauchs zu einer Haftstrafe verurteilt wird.

Bereits 1997 soll der damals als Pastor in Can Picafort tätige Barceló Messdienerinnen im Alter von etwa zehn Jahren an verschiedenen Körperstellen gestreichelt und teilweise auf den Mund geküsst haben. Wie die spanische Tageszeitung Ultima Hora berichtet, wurde er dabei einmal von einem Religionslehrer ertappt, jedoch nicht angezeigt. 1998 ging der Geistliche noch weiter, vergewaltigte mehrmals eine Zehnjährige in einem der Zimmer des Gemeindehauses. 

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Erst im Jahr 2013, nachdem eine andere Frau Barceló angezeigt hatte, weil er sie während seiner Zeit als Rektor in Cala Rajada missbraucht haben soll, wurde das Bistum Mallorca tätig und verhängte die höchste kirchenrechtliche Strafe: die Exkommunizierung – zum ersten Mal in der spanischen Geschichte.

An diesem Montag beginnt nun der Prozess vor dem balearischen Gerichtshofs. Barcelós Chancen auf ein mildes Urteil stehen sehr schlecht - die Staatsanwaltschaft fordert 42 Jahre Haft. (somo)