piramide en el molinar rosa de los vientos

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Spaziergänger am Meer in Palma haben sie sicherlich schon gesehen: die emblematische Pyramide an der Promenade von El Molinar. Sie ist Sehenswürdigkeit des Meeresviertels, ein gern fotografiertes Motiv für Urlauber und den Anwohnern ans Herz gewachsen. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Bauwerk?

„Die Windpyramide ist eines der Symbole unseres Viertels”, sagt Miquel Obrador, Vorsitzender des Nachbarschaftsvereins von Molinar. Denn dieses ist sowohl von der Landwirtschaft geprägt als auch dem Meer. Die Getreidemühlen zeugen heute noch vom ländlichen Charakter, während die „Rosa dels quatre vents” (Rose der vier Winde) und natürlich der Hafen für die Seefahrt stehen.

Im Zuge der Umgestaltung der Promenade in Molinar vor rund 50 Jahren wurde das Monument geschaffen, erklärt der 81-Jährige. Seitdem trotzt es Wind und Wellen. Es befindet sich nahe der im Viertel beliebten Bar Xorri. „Von dort aus hat man einen tollen Blick auf das Meer.”

Vor einem Jahr wurde der Wetterhahn auf der Spitze der schlichten Steinpyramide erneuert. Feuchtigkeit war in die drehbare Windrose eingedrungen und hatte dazu geführt, dass der Vogel, den die Anwohner „Corb Marí“ (Kormoran) nennen, sich aufgrund des Rosts nicht mehr drehte. Die Bewohner von Molinar hatten dies jahrelang beim Rathaus moniert. Der Vogel hat eine Spannweite von 2,5 Metern und ist nun wieder auf einer 5,5 Meter hohen Edelstahl-Achse montiert. Der städtische Mitarbeiter Miquel Pou war für die zehnmonatigen Restaurierungsarbeiten verantwortlich. Unklar war, wie weit sich der „Corb Marí“ überhaupt gedreht hat, bevor der Rost ihn bremste: „Aufgrund der Aerodynamik und des Gewichts der Struktur wird er sich nicht allzu stark gedreht haben.“ Das wurde verbessert, um den Vogel leichter in Bewegung zu versetzen. Mittlerweile wird er nachts per LED beleuchtet. Einige Jahre zuvor wurde das Mosaik am Fuße der Pyramide wieder in Ordnung gebracht.

„Wir haben lange dafür gekämpft”, betont Obrador. Den Anwohnern ist ihre Windrose eben enorm wichtig. „Gerade mit der neuen Beleuchtung dient sie nun auch nachts den Seeleuten als Orientierung”, sagt der Vorsitzende der Nachbarschaftsvereinigung. Zufrieden ist Miquel Obrador mit der Restaurierung des „Corb Marí”, nun drehe er sich viel leichter im Wind.

Weniger mit dem Wind als mit der Schifffahrt hat ein Phänomen zu tun, das MM-Leser in den Abendstunden in Molinar beobachten. Nämlich, dass gegen 22/23 Uhr für rund eine Minute starker Wellengang herrscht. „Zu dieser Zeit laufen Fähren aus”, weiß der Senior, die Bugwelle erreiche gar den Strand.

So bietet es sich an, Molinars Promenade bei Tag sowie auch mal bei Nacht entlangzuflanieren. Die Windpyramide ist immer einen Besuch wert und vielleicht beobachtet man auch die Welle der Fähre.