Taxifahrer Manuel Molina und seine Kollegin Llucia Jaume am Taxistand auf Palmas Paseo Borne, wo in normalen Zeiten das Leben tobt. | Pilar Pellicer

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Obwohl nur etwa 20 Prozent der Flotte auf der Straße sind, hat man in Mallorcas Metropole Palma kaum ein Problem, ein freies Taxi zu finden.

Denn wegen der Ausgangssperre spaziert kaum ein Mensch auf der Straße herum. „Es ist fast elf. Ich bin um 7.30 Uhr aus dem Haus und habe noch keine Fahrt gehabt“, erzählt „Taxista“ Manuel Molina, der am Taxistand am Borne im Zentrum von Palma wartet, Reportern der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora.

„Wir nehmen höchstens 100 Euro im Monat ein, und schon die Gebühr für Selbstständige allein beträgt 300", beklagt ein anderer Fahrer, der lieber anonym bleiben will, am Taxistand Plaça d'Espanya.

In einem normalen Jahr würden in diesen Tagen viele Ostertouristen die Insel besuchen, die Saison würde starten, jetzt ist alles leer und still, die lukrativen Fahrten zum und vom Flughafen fallen natürlich auch weg. Die Fahrer stehen an den bekannten Taxiständen, warten und schieben Langeweile.

Mehr als zwei oder drei Touren bekommen die meisten Taxifahrer in Palma nicht pro Tag und sie bleiben fast immer innerhalb des Stadtgebiets. Es handelt sich dann zum Beispiel um ältere Menschen, die zum Einkaufen gefahren werden möchten oder um medizinisches Personal, das zur Arbeit muss. Es kommt auch vor, dass die Fahrer für jemanden Medikamente von der Apotheke holen und diese vor der Haustür ablegen. „Aber das sind nur Ausnahmefälle“, meint Manuel Molina.

Taxifahrer können ihre Dienste zurzeit an sechs Tagen im Monat anbieten, sie sind ein Teil derer, die der Aufrechterhaltuung der öffentlichen Ordnung dienen. Nur dass momentan kaum jemand sie benötigt. Viele haben sich daher entschieden, während der Ausgangssperre nicht mehr zu arbeiten. „Es gibt nichts zu tun, und diejenigen, die Kinder haben, ziehen es vor, bei ihnen zu bleiben, weil jemand auf sie aufpassen muss", sagt Fahrerin Llucia Jaume.

Die meisten Taxifahrer in Palma tragen Handschuhe, viele haben auch Masken auf. Die Autos sind mit Desinfektionsmittel ausgestattet. Pro Wagen darf nur eine Person befördert werden, die schräg hinter dem Fahrer sitzen muss.