Die geplanten Quaratänemaßnahmen sorgen für Unmut.

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Wie soll der Mallorca-Tourismus wieder anlaufen? Die EU-Kommission befasst sich derzeit mit einer möglichen Aufhebung von Einreisebeschränkungen. Auf der Insel sorgt die von Madrid angeordnete Zwangsquarantäne für Unmut. Die Zahl der Corona-Toten erhöhte sich um fünf.

So lauten die Empfehlungen der EU-Kommission für Sommerreisen

Die EU-Kommission will die Aufhebung der coronabedingten Grenzkontrollen in Europa von der regionalen Infektionsdichte abhängig machen. Wie aus einem Regelungsentwurf hervorgeht, sollen die Beschränkungen zunächst in Gegenden mit einer günstigen Entwicklung der Corona-Fallzahlen beiderseits der Grenze abgeschafft werden. Sommerurlaub auf Mallorca würde dann möglich sein. Vor ihrem Urlaub sollten Verbraucher auf einer Onlinekarte prüfen können, wie die Situation in ihrem Zielort ist. Geplant sind auch Vorgaben und Empfehlungen für spezielle Schutzvorkehrungen in Hotels, Gaststätten sowie Zügen und Flugzeugen.

Zwangsquarantäne sorgt für Kopfschütteln

Die Ankündigung der spanischen Regierung, eine Zwangsquarantäne für alle Einreisenden aus dem Ausland anzuordnen, hat auf Mallorca für Verwunderung und Verärgerung in Wirtschaft und Politik gesorgt. Vertreter von Hotelierverbänden warfen der Regierung vor, unbedacht zu handeln. Schließlich würden momentan Arbeitnehmer aus Mitteleuropa auf die Insel reisen, um den Tourismus wieder zum Laufen zu bringen. Tourismusminister Iago Negueruela äußerte die Hoffnung, dass die Maßnahme bald wieder der Vergangenheit angehört.

Sánchez will Alarmzustand um einen weiteren Monat verlängern

Die spanische Regierung will den noch bis zum 24. Mai geltenden Alarmzustand um einen weiteren Monat verlängern. Das meldeten spanische Medien am Mittwoch. Vizepräsidentin Carmen Calvo sondiere angesichts der hauchdünnen Mehrheit des "Gobierno" bei anderen Parteien nach Unterstützung. Die lange Jahre mit Ministerpräsident Mariano Rajoy regierende konservative Partei "Partido Popular" äußerte inzwischen, beim nächsten Mal mit "Nein" stimmen zu wollen.

Gesundheitsminister schließt zweite Coronawelle nicht aus

Der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa geht von zwei weiteren Infektionswellen innerhalb der nächsten ein bis eineinhalb Jahre aus. Illa forderte die Bevölkerung am Mittwoch auf einer Pressekonferenz daher zur strikten Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus auf, um einen erneuten Anstieg der Infektionen und Beschränkungen der Bewegungsfreiheit zu vermeiden.

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Fünf weitere Corona-Todesfälle

Die Zahl der dem Coronavirus erlegenen Personen ist am Mittwoch um fünf auf 2015 gestiegen. Auch die Neuinfektionen nahmen auf den Balearen wieder leicht zu. Nach einem Tag ohne neue Fälle wurden am Mittwoch vier von den Gesundheitsbehörden gemeldet. Damit stieg die Zahl auf den Inseln auf 1957. Die gute Nachricht ist: Die Zahl der als geheilt geltenden Personen stieg um 42 auf 1465.

Diese Mallorca-Routen fliegt Eurowings schon bald

Lufthansa-Tochter Eurowings plant, noch im Mai ab vier deutschen Städten wieder nach Palma zu fliegen. Siebenmal wöchentlich soll es ab Düsseldorf auf die Insel gehen, sechsmal pro Woche ab Köln-Bonn. In Hamburg-Fuhlsbüttel soll täglich ein Jet Richtung Palma abheben, in München sechsmal. An welchem Tag genau es losgehen soll, ist allerdings noch unklar. Bei Bekanntgabe des Flugplans war noch nicht bekannt, dass Spanien am Freitag eine Quarantäne für Reisende aus dem Ausland einführen wird.

Tui streicht 8000 Stellen

Wegen des Tourismuseinbruchs setzt der stark auf Mallorca vertretene weltgrößte Reisekonzern Tui den Rotstift an und streicht rund jede zehnte Stelle. 8000 Arbeitsplätze fallen weg, wie Konzernchef Fritz Joussen am Mittwoch mitteilte. Der Konzern hatte bei der staatlichen Förderbank KfW einen Kredit von 1,8 Milliarden Euro zur Überbrückung der Krise beantragen müssen. Aktuell verfügt das Unternehmen über 2,1 Milliarden Euro liquider Mittel.

Touristen könnten Gesundheitsinfos per QR-Code weitergeben

An der Balearen-Universität ist ein QR-Code ersonnen worden, der an einem Armband getragen werden kann und den Behörden Auskunft über den Gesundheitszustand eines Reisenden oder Residenten geben kann. Nach Angaben der Hochschule wird die Initiative vom Landesgesundheitsministerium unterstützt. Das Armband ergänzt eine ebenfalls in der Universität kreierte Corona-App. Inwieweit dies mit dem Datenschutz vereinbar ist, bleibt unklar.

Das ändert sich beim Shopping in Einkaufszentren

In Phase 2 (ab dem 25. Mai) dürfen auch große Einkaufszentren wieder öffnen. Der spanische Verband der Einkaufszentren (AECC) hat in Zusammenarbeit mit der Regierung entsprechende Sicherheitsprotokolle vorbereitet. Dazu zählen unter anderem die Kontrolle des Kundenverkehrs, die Installation von Wärmebildkameras, Abstandsmarkierungen am Boden, tägliche Desinfektionen, ständige Reinigung von Toiletten, Böden, Rolltreppen-Handläufen, Türgriffen und Theken. (mais)