Flamingos halten sich am liebsten im Wasser auf. Dort sind sie auf der Suche nach kleinen Krustentieren. | Gemma Andreu

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Elegant steht die Flamingo-Gruppe im Wasser. Dort halten sich die langbeinigen, rosa Tiere am liebsten auf. Lange Zeit wurden sie nur im Herbst und Winter auf Mallorca gesichtet. In den Monaten Oktober und November kann man auf den Baleareninseln die meisten Exemplare beobachten. Entfernt von Touristenströmen finden Flamingos vor allem in den Feuchtgebieten der Insel ideale Bedingungen, um in Ruhe zu überwintern. Im Frühling fliegen sie dann weiter auf das spanische Festland, nach Korsika, in die Türkei oder nach Nordafrika.

Auch auf der Nachbarinsel Ibiza überwintern die rosafarbenden Vögel.
Auch auf Ibiza überwintern die rosafarbenden Vögel.

In diesem Jahr hat sich auf Mallorca allerdings eine kleine Sensation ereignet: Denn im Naturpark Albufera sind in diesem Sommer erstmals Flamingo-Küken geschlüpft. Matíes Rebassa, der Chef des geschützten Areals, bestätigte in der spanischen Presse, dass diese Vögel noch vor wenigen Jahren nur für kurze Zeit zwischengelandet seien, um dann woanders hinzufliegen. Jetzt jedoch nutzten sie das Feuchtgebiet auf der Insel auch als Brutstätte. Immerhin zwischen 150 und 200 Exemplare befänden sich derzeit dort. Laut Rebassa hatten sich noch vor 15 Jahren nur einige wenige Flamingos im Norden von Mallorca aufgehalten. Die massenhafte Ankunft der Tiere habe mit dem stärkeren Salzgehalt des Feuchtgebietes zu tun. Im Salinengebiet im Südosten machen die rosa Vögel ebenfalls regelmäßig Station. Ohne die Salzberge gäbe es nur im Winter ein paar Lagunen, im Sommer wären sie vollkommen ausgetrocknet. So aber bilden sie ein wertvolles Ökosystem für rund 170 Vogelarten.

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Weil das Wasser inzwischen salzhaltiger sei, werden andere Vogelarten aus der Albufera nach Angaben des Parkchefs allerdings zunehmend verdrängt. Das liege auch daran, dass sich immer öfter Nitrate aus der Landwirtschaft dort fänden.

Flamingos haben sich auf eine Ernährung von Organismen des Planktons spezialisiert, den sie mit ihrem speziell geformten Schnabel aus dem Brackwasser filtern. Daneben verspeisen sie aber auch größere Beutetiere. Dazu zählen Fische und Einsiedlerkrebse.

Und warum sind die Flamingos nun rosa? Ihre Farbe müssen sich Flamingos erst anfressen. Das Vorhandensein von Carotinoid-Pigmenten in den Krustentieren und planktonischen Algen ist für das rosa Gefieder verantwortlich. Im Laufe der Lebensjahre färben sich so die Federn der Flamingos tiefer ein. Geboren werden die Vögel in einem unscheinbaren grau.