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Italienische und spanische Meereswissenschaftler haben auf Cabrera und Sa Dragonera DNA-Spuren der einst in balearischen Gewässern heimischen und in den 1950er Jahren weitgehend ausgerotteten Mönchsrobbe (lat. Monachus Monachus, „vell marí" auf Katalanisch) gefunden. Die Spuren lassen nach Ansicht der Forscher darauf schließen, dass einzelne Exemplare in jüngster Vergangenheit die Gewässer um die beiden vorgelagerten Inseln wieder aufgesucht haben. Es bestehe somit die Möglichkeit, dass sich diese Robbenart in Zukunft auf den Balearen erneut ansiedeln könnte.

2021 wurden im Rahmen eines Projekts zur Erforschung der Meeresfauna an 135 Orten im Mittelmeer, von der Adria bis zu den Balearen, Wasserproben entnommen. Beteiligt daran waren auch Mitarbeiter der Nationalparks Cabrera und der Insel Sa Dragonera, die dort in Kooperation mit Tauchzentren über einen Zeitraum von zwei Monaten an sechzehn verschiedenen Stellen Wasserproben entnahmen. Bei den jetzt bekannt gewordenen Analysen fanden sie Spuren von genetischem Material der Mönchsrobbe. Derzeit wird anhand der Proben untersucht, wann genau die Robben die Balearen „besuchten“.

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Die Mönchsrobbe gilt als eine der weltweit am stärksten vom Aussterben bedrohten Tierarten. Auf den Balearen waren die Tiere bis Mitte des 20. Jahrhunderts heimisch. Fischer auf den Inseln begannen irgendwann massiv Jagd auf die Robben zu machen, weil sie ihrer Meinung die Fangquoten reduzierten.

Nach geschichtlichen Aufzeichnungen soll das letzte Exemplar 1958 in Cala Tuent getötet worden sein. Seitdem wurde die Robbenart nur noch selten um die Balearen gesehen, wobei es sich nach Ansicht von Wissenschaftlern um Exemplare einer nordafrikanischen Unterart gehandelt haben dürfte.