Dan Wise (vorne) und sein Ruderpartner Ian Wates. | Atlantic Campaigns

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Einmal den Atlantik überqueren, ist für viele Seefahrer ein Traum. In einem Ruderboot die rund 3000 Seemeilen (zirka 5200 Kilometer) lange Distanz zwischen den Kanaren und der Karibik zurückzulegen, gilt dagegen als echte Herausforderung. Seit 2013 stellen sich dieser jedes Jahr rund 200 Männer und Frauen, die an der sogenannten Talisker Whisky Atlantic Challenge teilnehmen. Bei der vorerst letzten Ausgabe, die Ende Dezember in San Sebastián auf La Gomera startete und bis zum English Harbour auf der Karibikinsel Antigua führte, gingen auch zwei auf Mallorca beheimatete Briten erstmals an den Start: der Yacht-Kapitän Dan Wise und sein Freund Ian Wates.

Beide legten sich ordentlich in die Riemen und schafften die Atlantiküberquerung in 53 Tagen, 16 Stunden und 30 Minuten. Bei ihrer Ankunft am vergangenen 4. Februar morgens um fünf auf Antigua wurden sie von zahlreichen Familienangehörigen und Freunden empfangen. „Es war ein unglaublicher Moment für uns beide, der heftige Emotionen in uns auslöste. Erleichterung, Freude und Stolz. Wir mussten lachen und weinen gleichzeitig”, erklärte Dan Wise nach seiner Rückkehr auf Mallorca der englischsprachigen MM-Schwesterzeitung „Mallorca Bulletin”.

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Seinen Anfang nahm ihr Abenteuer im Frühjahr vergangenen Jahres. „Ian und ich hatten von der Atlantic Challenge bereits gehört und waren Feuer und Flamme mitzumachen. Wir wollten die Herausforderung aber auch nutzen, um Geld für einen guten Zweck zu sammeln”, sagte Wise. So engagieren sich beide seit einiger Zeit für die internationale „Pink Ribbon”-Stiftung, die sich unter anderem für die Sensibilisierung von Brustkrebs weltweit einsetzt.

Doch erst einmal brauchten Wise und Wates selbst Geld, um ihr Vorhaben zu finanzieren. „Der Kauf des Bootes, die Startgebühr, Material, Verpflegung und Vorbereitungskurse kosteten mehr als 100.000 Pfund (rund 113.000 Euro), die wir aus unserem Ersparten, aber auch dank Spenden von Freunden, Bekannten und Sponsoren zusammen bekamen.” Und dann konnte es losgehen. 53 Tage nonstop bei zum Teil haushohen Wellen, gegen Wind und Regen zu rudern, ließen beide so manches Mal an die physischen und psychischen Grenzen stoßen. Unterwegs auf dem Meer wurden sie immer wieder von Haien, Delfinen und Walfischen begleitet. Am Ende ging alles gut.

atlantic challenge

„Unser Boot mitsamt der Ausrüstung wird derzeit verkauft, um den Erlös der Stiftung zukommen zu lassen”, sagt Wise. Noch einmal über den Atlantik werde er bestimmt nicht rudern, dennoch wollen sich beide weiterhin für die „Pink Ribbon”-Stiftung einsetzen. „Wir haben bereits neue Projekte geplant”, so Wise. Wer die Arbeit der beiden Briten unterstützen möchte, kann sich auf ihrer Homepage www.roaring40s.co.uk informieren.