Der Tramuntanasaurus lebte vor 270 Millionen Jahren auf der Insel. | Fotomontage/Archiv

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Auf Mallorca ist ein Dinosaurier-Fossil im Tramuntana-Gebirge gefunden worden. Nach aktuellem Forschungsstand der Mitarbeiter des Museu Balear de Ciències Naturals (Sóller) und des Institut Català de Paleontologia Miquel Crusafont soll das gut erhaltenen Skelett etwa 270 Millionen Jahre alt sein.

Bei dem Dinosaurier handelt es sich um einen Moradisaurus-Captorriniden, eine Gruppe pflanzenfressender Reptilien, die vor 299 bis 251 Millionen Jahren auf der Erde lebten. Passend zu seinem Fundort im Tramuntana-Gebirge, ist es auch unter dem Namen "Tramuntanasaurus" bekannt. Bei dem Dinosaurier handelt es sich zudem um eine mittelgroße Art, die vom Kopf bis zum Schwanz etwa 50 Zentimeter lang war.

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Die fossilen Überreste wurden in der Ortschaft Banyalbufar gefunden und sind laut Forschern gut erhalten. "Das Tier ist fast vollständig, mit den verschiedenen Knochen in anatomischer Position, was für Fossilien aus dieser Zeit außergewöhnlich ist", erklärt Rafel Matamales, Kurator des Museu Balear de Ciències Naturals und Erstautor des Forschungsartikels.

Andere Lebensbedingungen

Vor rund 270 Millionen Jahre war Mallorca im Gegensatz zu heute keine Insel, sondern gehörte zum Superkontinent Pangäa. Die große Landmasse war halbmondförmig und erstreckte sich vom Nordpol bis zum Südpol, wobei sie fast alle Kontinente der Erde zusammenfasste. Mallorca lag an seinem östlichen Rand, relativ nah am Meer und auf einer äquatorialen Breite. "Auch das Klima war ganz anders als heute", erklärt Josep Fortuny, Leiter der Forschungsgruppe Computational Palaeobiology am Institut Català de Paleontologia Miquel Crusafont, der ebenfalls an der Untersuchung beteiligt war. "Die Tramuntanasaurier lebten in einem tropischen Klima, in dem sich Trockenzeiten mit sehr regenreichen Jahreszeiten abwechselten", erklärt der Forscher.

Intensive vulkanische Aktivitäten veränderten das globale Klima in einem geologisch kurzen Zeitraum und verursachten das Aussterben von mehr als 90 Prozent Tierarten", erklärt Àngel Galobart, Direktor des Museu de la Conca Dellà in Katalonien und Mitautor der aktuellen Studie. "Dies erklärt, warum viele der damals lebenden Faunen, wie der Tramuntanasaurus, heute keine Vertreter mehr haben."